US-Präsident Biden sorgt mit Aussagen über G7-Partner Japan für Aufsehen.
US-Präsident Joe Biden spricht während eines Treffens im Roosevelt Room des Weissen Hauses. Foto: Evan Vucci/AP/dpa
US-Präsident Joe Biden spricht während eines Treffens im Roosevelt Room des Weissen Hauses. (Archivbild) Foto: Evan Vucci/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Evan Vucci

US-Präsident Joe Biden hat mit einer wenig schmeichelhaften Äusserung über den G7-Partner Japan das Weisse Haus in Erklärungsnot gebracht. «Wissen Sie, einer der Gründe, warum unsere Wirtschaft wächst, seid ihr und viele andere», sagte Biden bei einer Wahlkampfveranstaltung. «Weil wir Einwanderer willkommen heissen. (...) Warum gerät China wirtschaftlich so sehr ins Stocken? Warum hat Japan Probleme? Warum Russland? Warum Indien? Weil sie ausländerfeindlich sind. Sie wollen keine Einwanderer», sagte Biden weiter bei der Veranstaltung am Mittwochabend (Ortszeit) in der US-Hauptstadt Washington. Japan ist ein Land mit verhältnismässig geringer Zuwanderung.

Die USA und Japan sind enge Partner und gehören neben Deutschland, Italien, Frankreich, Grossbritannien und Kanada zu der Gruppe der führenden westlichen Industrienationen (G7). Erst im April hat Biden den japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida zu einem Staatsbesuch empfangen.

Auch zu Indien haben die USA ein enges Verhältnis, vergangenen Sommer war der indische Premierminister Narendra Modi als Staatsgast in Washington. Biden versucht dem Machtstreben Chinas in der Region etwas entgegenzusetzen und hat daher Partnerschaften mit anderen Ländern wie Indien forciert.

Erklärungsversuche des Weissen Hauses

Die Sprecherin des Weissen Hauses wurde am Donnerstag nach Bidens Äusserungen von Journalistinnen und Journalisten mit Fragen dazu gelöchert, was Biden eigentlich genau habe sagen wollen. «Das Wort ausländerfeindlich ist ein sehr abwertendes und negatives Wort, insbesondere wenn es gegen einen Verbündeten verwendet wird. Ist es das, was er meinte?», fragte ein Journalist. Die Sprecherin antwortete: «Ich glaube, der Präsident hat sich sehr klar ausgedrückt.» Daraufhin wurde sie von dem Journalisten unterbrochen: «Er hat sich nicht sehr klar ausgedrückt. Das ist der Grund, warum wir nachfragen.»

Die Sprecherin erklärte Bidens Äusserungen wie folgt: «Er hat darüber gesprochen, wer wir als Land sind, richtig? Er hat darüber gesprochen, wie wichtig es ist, in einem Land von Einwanderern zu leben.» Das mache die USA stärker und das habe Biden vermitteln wollen.

Sie betonte, dass das Verhältnis der USA zu Japan wichtig sei. «Es ist eine tiefe, dauerhafte Beziehung.» Die Äusserungen Bidens bei der Wahlkampfveranstaltung seien allgemeinerer Natur gewesen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Joe BidenPartnerNatur