Nach 39 Todesfällen und mehr als 2000 Lungenerkrankungen durch E-Zigaretten hat eine US-Gesundheitsbehörde wohl die Ursache ausfindig gemacht.
E-Zigaretten
E-Zigaretten werden vor allem bei der Jugend immer beliebter. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • E-Zigaretten gewinnen unter anderem in den USA immer mehr an Beliebtheit.
  • Bereits 40 Menschen starben dort an durch E-Zigaretten ausgelösten Lungenerkrankungen.
  • Eine US-Gesundheitsbehörde vermeldet: Ein Vitamin-E-Öl habe die Erkrankungen ausgelöst.

Es gebe «direkte Belege» dafür, dass ein aus Vitamin E gewonnenes Öl die Lungenerkrankungen bei den E-Zigaretten-Konsumenten hervorgerufen habe. Dies sagte die stellvertretende Direktorin der Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention (CDC), Anne Schuchat, am Freitag. Die Chemikalie sei bei allen 29 erkrankten Patienten, deren Lungenflüssigkeit untersucht wurde, nachgewiesen worden.

Anne Schuchat
Anne Schuchat, Direktorin der Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention (CDC). - keystone

Abschliessende Ermittlungen stehen noch aus

Schuchat bezeichnete die Erkenntnisse der Untersuchung als Durchbruch. Es seien bislang keine anderen potenziellen Giftstoffe bei den untersuchten Patienten gefunden worden.

CDC teilte mit, dass noch abschliessende Ermittlungen angestellt werden müssten, bevor das Vitamin-E-Öl als definitiver Verursacher der Lungenerkrankungen bestätigt werden könne. Es sei nach wie vor möglich, dass mehr als ein Stoff die Krankheiten ausgelöst habe.

Regierung will Jugend schützen

Die Mitteilung erfolgte einen Tag nach einer Ankündigung von US-Präsident Donald Trump bezüglich Plänen, das Mindestalter für den Kauf von E-Zigaretten von 18 auf etwa 21 Jahre anzuheben. «Wir müssen uns vor allem um unsere Kinder kümmern», sagte der US-Präsident. Trump betonte aber gleichzeitig, dass auf Arbeitsplätze in der wachsenden E-Zigaretten-Industrie geachtet werden müsse.

Trump
US-Präsident Donald Trump hat Pläne angekündigt, das Mindestalter für den Kauf von E-Zigaretten zu erhöhen. - keystone

Die US-Regierung hatte im September ein Verbot von aromatisierten Flüssigkeiten für E-Zigaretten angekündigt. Wie es nun scheint, könnte die E-Zigaretten-Industrie diese Position durch intensive Lobbyarbeit beeinflusst haben.

E-Zigaretten gewinnen an Beliebtheit

In den USA werden E-Zigaretten gerade auch bei Jugendlichen immer beliebter. Eine von der Regierung in Auftrag gegebene Umfrage in dieser Woche ergab, dass mehr als fünf Millionen Schüler zwischen elf und 18 Jahren in den vergangenen 30 Tagen E-Zigaretten konsumiert zu haben.

In den USA gilt für alle Tabakprodukte ein Mindestalter von 18 Jahren. 18 Staaten sowie Washington D.C. haben das Mindestalter jedoch bereits auf 21 Jahre angehoben.

E-Zigarette
Umfrage zeigt: In den USA haben mehr als fünf Millionen Schüler zwischen elf und 18 Jahren in den vergangenen 30 Tagen E-Zigaretten konsumiert. - keystone

Elektrische Zigaretten, bei denen nikotinhaltige Flüssigkeit verdampft wird, haben in den vergangenen Jahren weltweit enorm an Beliebtheit gewonnen. Die Zahl der Nutzer stieg nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von sieben Millionen im Jahr 2011 auf 41 Millionen im Jahr 2018.

Der Griff zur E-Zigarette ist für viele Raucher attraktiv, weil sie mit dem Verdampfungs-Verfahren einer Krebs-Gefährdung durch das traditionelle Rauchen entgehen wollen.

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