Die US-Drehbuchautoren und die Studios haben sich erstmals wieder getroffen. Jeodch kam es bei dem Treffen zu keiner Einigung – der Streik dauert an.
Personen halten Schilder an der Streikpostenkette vor den Universal Studios in Universal City. Der Streik der Schauspieler findet mehr als zwei Monate nach dem Streik der Drehbuchautoren statt, die sich für bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen einsetzen. Foto: Richard Shotwell/Invision/AP/dpa
Personen halten Schilder an der Streikpostenkette vor den Universal Studios in Universal City. Der Streik der Schauspieler findet mehr als zwei Monate nach dem Streik der Drehbuchautoren statt, die sich für bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen einsetzen. Foto: Richard Shotwell/Invision/AP/dpa - sda - Keystone/Invision/AP/Richard Shotwell
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Drehbuchautoren haben sich mit den Studios getroffen.
  • Die beiden Parteien konnten sich jedoch nicht einigen.
  • Der Streik dauert an, weiterhin sind keine Filme oder Serienproduktionen möglich.

Rund drei Monate nach Streikbeginn haben sich die US-Drehbuchautoren erstmals wieder mit Vertretern der grossen Studios und Streaming-Anbieter getroffen – aber ohne ein Ergebnis. Der Streik gehe deswegen vorerst weiter, teilte die Writers Guild of America (WGA) in der Nacht zum Samstag mit. Beide Seiten hätten sich noch nicht einmal auf die Konditionen für eine Rückkehr an den Verhandlungstisch einigen können. Verhandlungsführerin Carol Lombardini, Vorsitzende der Film- und Fernsehproduzenten (Alliance of Motion Picture and Television Producers/AMPTP), hatte den Gesprächstermin am Dienstag vorgeschlagen.

Die Fronten scheinen weiterhin verhärtet, Anzeichen für ein baldiges Streikende gibt es nicht. Für die kommende Woche sind erneut Streiks mit Plakaten und Sprechchören auf den Strassen unter anderem von New York und Los Angeles geplant – gemeinsam mit den seit rund drei Wochen ebenfalls streikenden Schauspielern. Für die Drehbuchautoren wäre am Mittwoch bereits der 100. Tag der Arbeitsniederlegung.

Streik schade der Wirtschaft und den Menschen

Die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, sprach am Freitag deutliche Worte. Es sei von entscheidender Bedeutung, eine sofortige Lösung zu finden, sagte die Politikerin laut einer Mitteilung. Der Ausstand in Hollywood schade der Wirtschaft und den Menschen. Sie stehe persönlich als Vermittlerin bereit.

Nach erfolglosen Verhandlungen über bessere Arbeitsbedingungen hatten die mehr als 11'000 gewerkschaftlich organisierten Drehbuchautoren Anfang Mai den Arbeitskampf begonnen. Die Schreiber fordern unter anderem Gehaltserhöhungen, höhere Zuschüsse für die Kranken- und Altersversorgung und eine Regelung für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI).

Streikende Mitglieder der SAG-AFTRA und der WGA in New York.
Streikende Mitglieder der SAG-AFTRA und der WGA in New York. - imago images/UPI Photo

Mitte Juli waren Zehntausende Mitglieder der Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA nach geplatzten Verhandlungen mit dem Verband der TV- und Filmstudios in den Ausstand getreten. Der Doppelstreik legt Hollywood nahezu lahm. In den USA können derzeit praktisch keine Filme und Serien mehr gedreht werden.

Es ist ein zähes Ringen – die beiden Parteien reagieren mit Wortgefechten und gegenseitigen Anschuldigungen. Die Writers Guild of America lancierte am Donnerstag Vorwürfe gegen die Studios, diese würden Gerüchte und Lügen verbreiten. Die AMPTP warf der Gewerkschaft «bedauerliche» Rhetorik vor. Der Streik würde Tausenden Menschen im Filmgeschäft schaden, sie würden das sehr ernst nehmen, hiess es in einer Mitteilung der Studios.

Erster Doppelstreik seit 60 Jahren

Beobachter in Hollywood befürchten, dass der Ausstand noch Wochen oder Monate andauern könnte. Es ist der erste Doppelstreik von Schauspielern und Drehbuchautoren in den USA seit mehr als 60 Jahren. Viele Stars gehen auf die Strasse. In den vergangenen Tagen mischten sich Promis wie Jane Fonda, Sean Penn, Bryan Cranston, Anna Kendrick oder Colin Farrell in New York und Los Angeles unter die Streikposten.

Andere spenden in die Kasse der Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA zur Unterstützung bedürftiger Darsteller. Laut der «New York Times» kamen durch Stars wie Meryl Streep, George Clooney, Matt Damon, Leonardo DiCaprio, Hugh Jackman, Dwayne Johnson, Nicole Kidman, Julia Roberts, Jennifer Lopez oder Arnold Schwarzenegger in wenigen Wochen über 15 Millionen Dollar zusammen.

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