Top 5 Stauden, die in Töpfen zum Albtraum werden können

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Bern,

Nicht alle mehrjährigen Pflanzen eignen sich für den Topfgarten. Selbst erfahrene Gärtner können überrascht sein, welche Arten darin nicht gedeihen!

pfingstrosen ohne topf
Obwohl das Bepflanzen von Containern seine Vorteile hat (wie beispielsweise eine einfache Transportfähigkeit), kann es auch das Wachstum deiner Pflanze einschränken. - Depositphotos

Du hast dir schon wieder eine teure Staude gekauft und hoffst, sie in einem schönen Topf auf der Terrasse zu kultivieren? Dann solltest du jetzt weiterlesen, denn manche Pflanzen sind wahre Topf-Killer und können dich richtig teuer zu stehen kommen.

Bambus – Der Topf-Zerstörer schlechthin

Bambus steht ganz oben auf der Liste der Behälter-Katastrophen, und das aus gutem Grund. Die kraftvollen Rhizome wachsen so aggressiv, dass sie sogar Betonpflanzgefässe innerhalb von nur zwei Wachstumsperioden zum Platzen bringen können.

Die unterirdischen Triebe entwickeln einen enormen Druck, der stark genug ist, um selbst die stabilsten Töpfe von unten aufzubrechen. Manche Bambusarten können täglich bis zu einem Meter wachsen – eine Geschwindigkeit, die kein Topf der Welt eindämmen kann.

bambus kiste
Im Topf kann leichter Staunässe entstehen, was Bambus gar nicht verträgt. - Depositphotos

Selbst wenn du dich für eine Pflanzung im Boden entscheidest, brauchst du harte Barrieren und ausreichend Abstand zu Gebäuden. Bambus ist einfach ein Kraftpaket, das seine Grenzen selbst bestimmt.

Iris – Schönheit mit kurzer Lebensdauer

Iris-Pflanzen entwickeln ihre volle Pracht erst, wenn sie über mehrere Jahre ungestört im Boden wachsen können. In Behältern bleiben sie klein und schwächlich, sie erreichen niemals ihr wahres Potenzial.

Das grösste Problem ist ihre kurze Blütezeit: nur wenige Wochen pro Jahr. Danach sieht dein teurer Topf monatelang kahl und trostlos aus. Kaum das, was du dir für deine Terrasse vorgestellt hast.

iris pflanze
Namensgebend ist die griechische Göttin Iris, die als Botin des Regenbogens gilt und die Verbindung zwischen Himmel und Erde sowie zwischen Göttern und Menschen symbolisiert. - Depositphotos

Für eine dauerhafte Gartenwirkung brauchen Iris die Möglichkeit, sich über Jahre hinweg zu etablieren und zu vermehren. Diese Chance gibst du ihnen nur im offenen Boden.

Prärieblumen – Tiefwurzler mit besonderen Ansprüchen

Prärieblumen wie Sonnenhut und Schwarzäugige Susanne gehören zu den beliebtesten heimischen Stauden. Ihre Wurzeln reichen jedoch 90 bis 120 Zentimeter tief in die Erde – viel zu tief für jeden Topf.

In Gefässen beginnen die Wurzeln, sich im Kreis zu drehen, und die Pflanze wird wurzelgebunden. Dadurch kann sie weder Wasser noch Nährstoffe richtig aufnehmen und verkümmert langsam.

prärieblumen
Optisch zeichnen sich Prärieblumen durch ihre leuchtenden Farben und vielfältigen Blütenformen aus, die oft besonders attraktiv für Bestäuber sind. - Depositphotos

Studien zeigen, dass Prärieblumen in Töpfen 60 Prozent weniger Blüten produzieren als ihre Artgenossen im Beet. Das ist verschwendetes Potenzial für eine der dankbarsten Pflanzengruppen überhaupt.

Pfingstrosen – Langlebige Schönheiten brauchen Raum

Pfingstrosen sind wahre Langzeit-Investitionen, die bei richtiger Pflege jahrzehntelang blühen können. In Töpfen werden sie jedoch niemals ihre majestätische Grösse und Blütenpracht entwickeln.

Besonders Strauchpfingstrosen mit ihren holzigen Stämmen brauchen Platz für ihre tiefreichenden Pfahlwurzeln. Ein Topf, der anfangs grosszügig erscheint, wird nach drei Jahren zur Zwangsjacke für die Pflanze.

pinke pfingstrosen
Der Boden sollte gut durchlässig und nährstoffreich sein, ideal für die Pfingstrose sind sandige Lehmböden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6. - Depositphotos

Die eingeschränkten Wurzelverhältnisse verhindern die Ausildung des tiefen Wurzelsystems, das für ihre dauerhafte Gesundheit entscheidend ist. Ohne dieses sterben selbst etablierte Pflanzen vorzeitig ab.

Grosse Hostas – Durstige Riesen ohne Chance

Extra-grosse Hosta-Sorten wie «Sum and Substance» wirken wie die perfekte Wahl für schattige Topfgärten. Ihr enormer Wasserbedarf übersteigt jedoch die Kapazität jedes Behälters bei Weitem.

Selbst bei täglichem Giessen zeigen Topf-Hostas ab Hochsommer braune Blattränder – ein sicheres Zeichen für Wassermangel. Die grossen Blätter verdunsten einfach mehr Feuchtigkeit, als ein Topf nachliefern kann.

extra-grosse hostas
Sehr grosse Töpfe, wie sie für grosse Hostas nötig wären (zum Beispiel 30 Liter oder mehr), sind schwer zu handhaben und zu transportieren. - Depositphotos

Die Menge an Erde und Wasser, die diese Giganten brauchen, sprengt die Möglichkeiten der meisten Pflanzgefässe. Hier ist der Boden einfach unersetzlich.

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