Kein Mensch wisse, was Facebook mit den Gehirnen unserer Kinder macht, warnt Sean Parker. Soziale Medien seien darauf ausgelegt, Schwächen der menschlichen Psyche auszunutzen, sagt der Ex-Facebook-Präsident.
Sean Parker ist durch seine Facebook-Anteile zum Milliardär geworden.
Sean Parker ist durch seine Facebook-Anteile zum Milliardär geworden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Parker sagt, Soziale Medien ändern unseren Umgang mit der Gesellschaft und untereinander.
  • Facebook verpasse seinen Mitgliedern einen Dopamin-Kick, wenn ein anderer Nutzer auf Posts reagiert.
  • Parker wurde durch seine Facebook-Anteile zum Milliardär.

Der Erfinder der Musik-Tauschbörse Napster und frühere Präsident von Facebook, Sean Parker, warnt vor den Folgen der Nutzung Sozialer Medien. «Es ändert buchstäblich euren Umgang mit der Gesellschaft und untereinander» sagte Parker am Mittwoch (Ortszeit) auf einer Veranstaltung der US-Nachrichtenwebsite «Axios» in Philadelphia.

Am Anfang aller sozialer Netzwerke habe die Frage gestanden, wie man möglichst viel Zeit der Nutzer beanspruchen könnte und dabei ihre höchstmögliche Aufmerksamkeit bekomme.

Dopamin-Kick

Um dieses Ziel zu erreichen, verpasse Facebook seinen Mitgliedern ab und an einen Dopamin-Kick, nämlich wenn ein anderer Nutzer auf die Posts reagiert. Das wiederum motiviere die Nutzer, ihrerseits mehr Inhalte und Reaktionen zu produzieren. Dieser Mechanismus sei ein Kreislauf, eine Schleife der sozialen Bestätigung. Das sei genau die Art von Dingen, die sich ein Hacker wie er selbst ausdenken würde, «da es eine Schwäche in der menschlichen Psyche ausnutzt».

Die Erfinder der Sozialen Medien - Mark Zuckerberg, Kevin Systrom von Instagram, aber auch er selbst - seien sich dessen bewusst gewesen. «Und wir haben es trotzdem getan». Inzwischen verweigere er sich selbst den Netzwerken, sagte Parker, der durch seine Facebook-Anteile zum Milliardär wurde.

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