Pompöses Programm
Solothurn lädt erneut zur Zeitreise ein: An den Barocktagen von Mitte August stehen Pracht und Prunk, aber auch stille Orte im Fokus.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Barocktage Solothurn finden vom 9. bis 17. August statt.
- Die Ausgabe 2025 punktet wiederum mit einem prallen Programm.
- Zum Festival gehören unter anderem Führungen und Konzerte.
Sie wird nicht umsonst «schönste Barockstadt der Schweiz» genannt: Die Welt des 17. und 18. Jahrhunderts ist in Solothurns Architektur sowieso das ganze Jahr über sichtbar, sei es bei der Jesuitenkirche oder beim Palais Besenval.
Besonders präsent ist die opulente, verschnörkelte und lebenslustige Epoche aber Mitte August: An den Barocktagen wird die Kultur von anno dazumal mit all ihren Facetten zelebriert.

Auf Führungen durch prachtvolle Bauten folgen verschiedene Konzerte, auf Tanzanlässe Spiele und kulinarische Spezialitäten. Kein Wunder, verkleiden sich da selbst einige Gäste als Adlige, Bürger oder Bettler der damaligen Zeit.
Oper unter freiem Himmel
Als musikalischer Auftakt wird am 7. August Jean-Philippe Rameaus «Hippolyte et Aricie» auf Schloss Waldegg aufgeführt.
Die Oper von 1733 wird unter freiem Himmel und mit historischen Instrumenten inszeniert – die Handlung rund um Liebe und göttliche Intrigen kommt so bestens zur Geltung.

Auch in der Jesuitenkirche blättern Interpreten fleissig in barocken Partituren: Am 9. August werden Werke von Jacques Boyvin, François Couperin, J.C. von Kerll und J.S. Bach vorgestellt.
Am 17. August ist zudem ein renommiertes Ensemble im Museum Blumenstein zu Gast: Cembalist Vital Julian Frey, Geiger Piotr Plawner und Cellistin Isabella Kim greifen am letzten Sonntag in die Tasten bzw. Saiten.
Klösterliche Einsichten
Auch der geistliche Alltag bekommt während des Festivals eine Bühne.
So gibt die Führung «Aus dem Leben eines Kapuziners» spannende Einblicke ins Klosterleben: Kirche, Sakristei, Zellen, Bibliothek und Provinzalzimmer sind einige der Stationen, die mit Anekdoten und Hintergrundinformationen vorgestellt werden.

Eine weibliche Perspektive liefert dagegen die Zeitreise «Auf den Spuren von Solothurner Klosterfrauen».
Diese Führung mit Historikerin Michèle Steiner startet im Innenhof des Palais Besenval und endet beim Kloster Visitation an der Grenchenstrasse.
Ein eigenes Parfüm
Workshops vom Malatelier mit Ölfarben über das Messinggiessen mit Sandformen und die Parfümkreation bis zur Produktion von Spielkarten und Heiligenbildern mit originalen Druckstöcken aus dem 18. Jahrhundert:

Die Barocktage Solothurn bieten Besuchern auch viele Gelegenheiten, um vor Ort selbst anzupacken.
So tauchen Gäste am Aareufer noch tiefer in die gegensätzliche Epoche mit ihren starken Emotionen ein.
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Artikel von Tourismus Lifestyle Verlag, Michael Lehner