Diese kompostierbare Kaffeekapsel wird tatsächlich recycelt
Kaffee aus der Kapsel: Bisher landet auch biologisch abbaubares Kapselmaterial noch viel zu oft im konventionellen Müll. Dieses Unternehmen setzt anders an.

Die Schweizer Fair Trade Pionierin Gebana bietet ihren Kaffee neu in biologisch abbaubaren Kapseln an. Das teilt das Unternehmen in einer Medienmitteilung mit.
Da kompostierbare Kapseln in Realität jedoch gar nicht kompostiert werden, hat das Unternehmen gemeinsam mit Biomasse Suisse ein eigenes Recyclingsystem aufgebaut.
Nicht so schlecht wie sein Ruf
Kapselkaffee ist aus ökologischer Sicht gar nicht so schlecht wie sein Ruf. Denn die Kapselsysteme verbrauchen weniger Kaffeepulver pro Tasse als beispielsweise Siebträger oder Mokkakannen.

Auch der Energieverbrauch zur Herstellung einer Tasse Kaffee ist bei Kapselsystemen deutlich niedriger als bei anderen Zubereitungsarten. Da der Anbau eines Produktes in seiner Ökobilanz eine viel wichtigere Rolle spielt als die Verpackung, haben Kapseln hier sogar einen Vorteil.
Aus ökologischer Sicht entscheidend ist dabei allerdings, welcher Kaffee in den Kapseln steckt und was nach dem Genuss mit der Kapsel passiert.
Kompostierbare Kaffeekapseln? Meist ein leeres Versprechen
Viele Hersteller, mittlerweile auch die ganz grossen, preisen Kapseln an, die aus biologisch abbaubarem Material bestehen und deutlich umweltfreundlicher sein sollen.
Das Problem dabei: Die maschinellen Sortieranlagen der Recyclingbetriebe können kompostierbare Kapseln nicht von solchen aus herkömmlichem Plastik unterscheiden.
Die Recyclinganlagen entfernen deshalb sämtliche Kapseln – ebenso wie viele andere Produkte aus kompostierbarem Plastik – aus der Biomasse und entsorgen sie in der Verbrennungsanlage.
Wenn Kaffeekapseln als biologisch abbaubar angepriesen werden, heisst das also noch lange nicht, dass sie zurück in den Kreislauf gehen!
Gebana Kaffeekapseln werden tatsächlich recycelt – dank eigenem Rückführungssystem
Die Schweizer Fair Trade Pionierin Gebana hat deswegen das erste Rückführungssystem für biologisch abbaubare Kapseln der Schweiz entwickelt, bei dem die Kapseln tatsächlich rezykliert werden.
Konsumenten können die gebrauchten Gebana-Kapseln, deren Hülle aus Nebenprodukten der Pflanzenölproduktion besteht, bequem in den Briefkasten legen. Die Post holt sie ab und liefert sie zu einer Sozialinstitution, in der Menschen mit einer Beeinträchtigung prüfen, dass wirklich nur kompostierbare Kapseln in den Rücksendebeuteln sind.

Diese kommen dann zu einer Schweizer Biogas- und Kompostieranlage, wo sie wieder Teil des Kreislaufs werden.
Die entscheidende Frage: Woher kommt der Kaffee in der Kapsel?
Beim Kaffee selbst verlässt sich Gebana auf ihre langjährige Expertise mit nachhaltigem Bio-Kaffee aus Mexiko und Peru. Die Produzenten aus Mexiko, die 70 Prozent des Kaffees für die Kapseln liefern, sind mit 10 Prozent am Verkauf des Kaffees beteiligt – zusätzlich zu Einkaufspreisen und Bio-Prämien.

«Nachhaltiger Kaffeeanbau muss sich für die Produzenten endlich lohnen!», begründet das Fair-Trade-Unternehmen die grosszügige Umverteilung.
Für die Ökobilanz von Kaffee ist die Anbaumethode entscheidend. Die Bio-Bauern verzichten gänzlich auf Pestizide und roden keine Wälder.
Im Gegenteil: In Mexiko wachsen die Kaffeepflanzen im Schatten des natürlichen Baumbestands auf den Feldern und in einem Umfeld hoher Biodiversität. Der Anbau, die Pflege der Kaffeebäume und die Ernte der Kaffeekirschen sind dabei reine Handarbeit.
Die Gebana Kaffeekapseln sind ab sofort in den Sorten Crème und Espresso zum Preis von 29 Franken pro Packung à 40 Stück im Gebana Onlineshop erhältlich.