Älterwerden: 5 Mythen und ein Plus an Chancen
Einige Vorstellungen über das Altern halten sich hartnäckig – aber stimmen sie wirklich? Hier erfährst du mehr über die gängigsten Mythen.

Das Alter fasziniert und beunruhigt zugleich. Viele Menschen glauben zum Beispiel, mental reifer zu sein, aber auch, dass Einschränkungen und Beschwerden mit den Jahren zunehmen.
Was ist dran an diesen Mythen? Wer genauer hinschaut, entdeckt überraschende Chancen und Wege, das Älterwerden aktiv zu gestalten.
Sex und Nähe: Kein Thema mehr?
Das Liebesleben endet nicht mit der Pensionierung. Auch im hohen Alter geniessen viele Menschen Nähe und Intimität.

Klar ist: Die körperlichen Voraussetzungen verändern sich. Doch häufig helfen kleine Anpassungen oder medizinische Unterstützung, um Sex und Nähe wieder geniessen zu können.
Und: Über Wünsche und Bedürfnisse offen zu sprechen, bringt oft neue Lebensfreude. Beziehungen und Sexualität bleiben schliesslich wichtige Quellen für Wohlbefinden und Zufriedenheit.
Mythos Bewegung: Sport ist nichts für Ältere?
Viele denken, dass Sport im Alter gefährlich sei. Studien zeigen jedoch das Gegenteil: Wer sich regelmässig bewegt, bleibt länger selbstständig und reduziert sein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Besonders Ausdauer- und Krafttraining schützen Knochen und Muskeln. Auch Gleichgewicht und Koordination verbessern sich, was unglücklichen Stürzen vorbeugt.
Wichtig ist, Aktivitäten immer an die eigenen Fähigkeiten anzupassen und Freude an der Bewegung zu finden.
Altern bedeutet Einsamkeit ‒ stimmt das?
Viele fürchten, im Alter einsam zu enden ‒ und es stimmt, dass einige Senioren sozial isoliert sind. Dabei bieten Vereine, Kurse oder ehrenamtliches Engagement zahlreiche Möglichkeiten, neue Menschen kennenzulernen.

Gemeinsame Aktivitäten schaffen Verbundenheit und geben dem Alltag Struktur. Auch digitale Angebote erleichtern den Kontakt zu Familie und Freunden.
Wer sich aktiv einbringt, bleibt Teil einer lebendigen Gemeinschaft und fühlt sich weniger isoliert.
Lernen im Alter: Gar nicht mehr möglich?
Oft hält sich die Annahme, dass ältere Menschen kaum noch Neues aufnehmen oder sich weiterentwickeln. Doch wissenschaftliche Erkenntnisse widerlegen dieses Vorurteil klar.
Das Gehirn bleibt bis ins hohe Alter anpassungsfähig und profitiert stets von neuen Herausforderungen. Wer sich etwa mit Sprachen, Musikinstrumenten oder kreativen Hobbys beschäftigt, trainiert seine geistige Fitness nachhaltig.
Besonders das gemeinsame Lernen in Gruppen stärkt das Wohlbefinden und fördert ganz nebenbei auch soziale Kontakte.
Mythos Schlaf: Ältere brauchen viel weniger Schlaf
Dass Senioren mit deutlich weniger Schlaf auskommen als Jüngere, wird ebenfalls gerne angenommen. Tatsächlich verändert sich der Schlafrhythmus im Alter, aber das Schlafbedürfnis bleibt fast gleich.
Sechs bis sieben Stunden pro Nacht gelten auch für ältere Menschen als optimal. Treten Schlafprobleme auf, dann eher im Zusammenhang mit Krankheiten, Medikamenten oder unregelmässigen Tagesabläufen.
Wer auf eine ruhige Schlafumgebung und feste Rituale achtet, schläft meist besser. Wichtig: Guter Schlaf bleibt auch im Alter ein Schlüssel für Gesundheit und Lebensfreude.