Alle wollen jung sein und schön sein – sagt uns die Werbung tausendfach. Zumindest auf der Wanderung vom Passwang über den Vogelberg zeigt sich aber, dass die Schönheit erst mit dem Alter kommt.
Im Buchenwald beim Passwang, Bild: Heinz Staffelbach
Im Buchenwald beim Passwang, Bild: Heinz Staffelbach
Das ist die Aussicht vom Vogelberg, Bild: Heinz Staffelbach
Das ist die Aussicht vom Vogelberg, Bild: Heinz Staffelbach
Eine Föhre auf dem Vogelberg, Bild: Heinz Staffelbach
Eine Föhre auf dem Vogelberg, Bild: Heinz Staffelbach
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine abwechslungsreiche Wanderung führt vom Passwang über den Vogelberg und die Wasserfallen-Region nach Mümliswil.
  • Auf dem Weg gibt es viele uralte Bäume mit viel Charakter zu sehen. Etwas vom Eindrücklichsten und Faszinierendsten.

Alle wollen jung sein und schön sein – sagt uns die Werbung tausendfach. Aber es kann auch umgekehrt sein: dass die Schönheit erst mit dem Alter kommt. Zumindest ist es doch bei den Bäumen so: Jung und makellos sehen alle etwa gleich (langweilig) aus, aber die wirklich Schönen, das sind die Alten und Dicken und Knorzigen und Runzligen.

Uralte Bäume, die Charakter haben und in die die Abenteuer eines langen harten Lebens geschnitzt sind, finde ich etwas vom Eindrücklichsten und Faszinierendsten in der Natur. Und mit diesem Vorschlag führe ich euch auf eine Wanderung im Solothurner Jura, auf der es einige solcher Baumwesen zu bewundern gibt. Klar, nicht auf Schritt und Tritt, aber wenn man die Augen offen hat…

Eine abwechslungsreiche Wanderung führt vom Passwang über den Vogelberg und die Wasserfallen-Region nach Mümliswil. Der höchste Punkt der Wanderung ist der Vogelberg. Er erreicht zwar nur gut 1200 Meter, bietet aber bei klarem Wetter eine Rundsicht, die der von berühmteren Jura-Aussichtspunkten wie Chasseral oder Weissenstein in nichts nachsteht.

Schutzzone seit 1942

Dass die Landschaft hier auffallend unverbaut ist, hat seinen guten Grund. Denn bereits 1942 wurde im Solothurner Jura die Juraschutzzone geschaffen, mit der die Landschaft vor «verunstaltenden Bauten» geschützt wurde. So konnte auch die Zersiedelung gestoppt und das Ausbreiten von Ferienhaussiedlungen verhindert werden.

Zurück auf den Wanderweg. Auf dem Gratrücken Richtung Hintere Wasserfallen begegnet man immer wieder eindrücklichen Baumgestalten. Am Wegrand stehen uralte, mächtige Buchen, während sich in den felsigen Abhängen Waldföhren festgekrallt haben und sich mit ihrem windschiefem Stamm und dem schirmförmiges Nadeldach weit in den Abgrund hinaus lehnen. In der Region gibt es daneben auch grössere, artenreiche Magerweiden und naturnahe Wälder mit hohem Tot- und Altholzanteil.

Nach Wasserfallen – hier kann es mit der nahen Luftseilbahn und dem Restaurant etwas geschäftiger zu und her gehen – steigt der Weg wieder an und erklimmt das Chellenchöpfli, den höchsten Punkt im Baselland. Über Wiesen und Weiden (am Waldrand rechts nach dem Chellenchöpfli stehen einige weitere wunderschön-alte Buchen) und durch einige Waldstücke führt der Weg schliesslich hinunter ins beschauliche Dorf Mümliswil. Von hier geht’s mit dem Postauto wieder nach Balsthal und Oensingen.

Das Wichtigste, damit ihr gleich loslegen könnt

Start: Postauto-Haltestelle ‚Ramiswil, Alpenblick’

Route: Am östlichen Ende des Parkplatzes in den Wald und via Ober Passwang auf den Vogelberg. Weiter via Chellenchöpfli und Hinterer und Vorderer Hauberg nach Mümliswil.

Endpunkt: Postauto-Haltestelle ‚Mümliswil, Post’. Länge 10.7 km, 470 m Aufstieg, 820 m Abstieg, ca. 3 ¾ Std., Schwierigkeit T2 (weiss-rot-weisser Bergwanderweg)

Einkehren: Beim Ausgangspunkt, Ober Passwang, Hintere Wasserfallen (zehn Minuten vom Weg) und in Mümliswil.

Pausentipp: Tolle Orte für eine Aussichts- und Snack-Pause sind der Vogelberg und das Chellenchöpfli.

www.travelistas.info - der Blog für Reise-Insider

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