Alle drei sind Schmerzmittel: Das haben Aspirin, Paracetamol und Ibuprofen gemeinsam. Die Unterschiede liegen in der Wirkungsweise – und den Risikogruppen.
Frau Zäpfchen Medizin Mund
Die Auswahl ist gross, die Menge der verwendeten Wirkstoffe erstaunlich einfach: So sieht der Markt der frei verkäuflichen Schmerzmittel in der Schweiz aus. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz gibt es gut 60 Schmerzmittel auf dem freien Markt.
  • Nur fünf Wirkstoffe sind zugelassen, darunter die für Aspirin, Ibuprofen und Paracetamol.
  • Den Unterschied, welches Medikament gut ist und am besten hilft, den macht: Ihr Körper.
Ad

«Und dann nehmen Sie noch zwei Ibus, bitte» – oder hatte der Arzt doch auf Paracetamol hingewiesen? Wer das Rezept gerade nicht zur Hand hat, kann vor dem häuslichen Medikamentenschrank schon mal ins Grübeln kommen.

Da hilft: Wissen, was wofür (oder wogegen) gut ist.

Grob gesagt, gibt es in der Schweiz gut 60 Schmerzmittel frei in der Apotheke zu kaufen. Das heisst aber nicht, dass es hier 60 verschiedene Wirkstoffe gibt. Zugelassen sind in diesem Rahmen nur fünf. Darunter die Wirkstoffe für Aspirin sowie Paracetamol und Ibuprofen.

1. Aspirin: Der klassische Alleskönner

Die Grundform von Aspirin kennen Menschen seit Tausenden von Jahren, wenn auch nicht unter diesem Namen. Die zugrunde liegende Substanz, Salicylsäure, kommt in vielen Pflanzen vor, darunter Bohnen, Erbsen und am häufigsten in Weidenrinde. Sie haben schon mal von Weidenrindentee gehört?, genau!

Tasse Tee Blätter grün
Der immergrüne Boldo wird gerne als Acetaminofen-Pflanze genannt. Seinen Blättern sagt man antioxidative, entzündungshemmende, beruhigende und harntreibende Eigenschaften nach. - Depositphotos

Aspirin blockiert als nicht-stereoidales Antirheumatikum (NSRA) die Freisetzung von sogenannten Prostaglandinen. Diese sind am Entzündungsprozess beteiligt. Sie verstärken in der Regel elektrische «Schmerz»-Signale von geschädigtem Gewebe zum Gehirn.

Werden diese Prostaglandinen blockiert, wird auch der Schmerz blockiert (oder zumindest teilweise). Das Resultat: «Die Tablette wirkt!»

Das gilt bei Fieber und Entzündungen. Ärzte setzen Aspirin gerne auch ein, um Herzbeschwerden vorzubeugen.

2. Paracetamol: Mild, aber nicht für Leberpatienten

Wie Aspirin wird Paracetamol zur Schmerzlinderung eingesetzt.

Anders als Aspirin blockiert Paracetamol nicht Chemikalien, die beim Entzündungsprozess entstehen. Stattdessen setzt es im Gehirn an und blockiert die Produktion solcher Chemikalien, die hier für die Übertragung von Schmerzsignalen verantwortlich sind.

Paracetamol kann Schmerzen und Fieber lindern. Entzündungshemmende Eigenschaften hat es aber nicht.

Frau Schmerz Tablette pastellfarben
Kopfschmerzen, sodass Sie nicht mehr denken können? Wenigstens das sollten Sie noch entscheiden: Welche Tablette jetzt wirklich gut ist für Sie. - Depositphotos

Dafür hat es weniger Wechselwirkungen mit anderen Medikamente als Aspirin, und ist insgesamt milder. Ausnahme: Menschen mit Leberproblemen, denn Paracetamol gilt in höheren Dosen als regelrechtes Gift für dieses Organ

3. Ibuprofen: Stark in Wirkung – und Nebenwirkungen

Ibuprofen wirkt ähnlich wie Aspirin und gehört zur gleichen Medikamentengruppe NSAR. Es stoppt die Signale von Schmerz direkt am Ort von Entzündungen im Körper.

Ibuprofen gilt als hochwirksam bei der Linderung von Schmerzen, Entzündungen und Fieber.

Mann Tabletten Wasser sexy
Soll Wunder wirken nach einer durchzechten Nacht: Ibuprofen. - Depositphotos

Allerdings kann es auf den Magen schlagen. Und Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten Ibuprofen meiden, da dieses Medikament das Risiko für Herzbeschwerden steigern kann.

Den wichtigsten Unterschied machen Sie selbst

Fazit: Nicht jedes Schmerzmittel hilft bei jedem Schmerz. Und nicht jeder Mensch verträgt jedes Schmerzmittel. Deshalb: Gehen Sie sicher und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Oder – legen Sie sich hin und schlafen eine Runde. Je nachdem, wie schlecht es Ihnen geht und welche Möglichkeiten Sie haben, werden Sie so nicht nur Ihre Schmerzen los – sondern auch gesund. Und zwar auf die gesündeste Art und Weise.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Arzt