Wie das «Eldest Daughter Syndrome» Sie als Tochter beeinflusst

Immer die Verantwortung haben, ständig erwachsen sein müssen kaum als Kind gesehen werden: Erfahrungen, mit denen sich viele älteste Töchter herumschlagen müssen.

Oft prägt dieses Verhalten des Leben der Töchter nachhaltig und beeinflusst sie noch als Erwachsene. Betroffene haben dieses Phänomen unter dem «Eldest Daughter Syndrome» zusammengefasst.

Das «Eldest Daughter Syndrome» ist ein Begriff, der die besonderen Erwartungen und Verantwortlichkeiten von ältesten Töchtern beschreibt. Wichtig: Es handelt sich dabei um einen informellen Begriff und keine Diagnose.

Dieses Syndrom basiert auf gesellschaftlichen Erwartungen und familiären Dynamiken. Betroffene werden häufig von ihren Eltern in eine Rolle gedrängt, in der sie für die jüngeren Geschwister verantwortlich sind. Sie werden zum Beispiel als «kleine Mutter» angesehen.

Aufgrund der hohen Erwartungen, die an sie gestellt werden, neigen älteste Töchter dazu, besonders perfektionistisch zu werden. Sie setzen sich selbst unter Druck, um in allen Lebensbereichen erfolgreich zu sein.

Das «Eldest Daughter Syndrome» kann die individuelle Entwicklung behindern, denn: Die älteste Tochter hat möglicherweise dadurch nicht die Freiheit , eigene Interessen zu verfolgen und ihre eigene Identität zu entwickeln.

Zudem kann das Syndrom zu einem geringen Selbstwertgefühl führen, denn: Älteste Töchter stellen ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche oft hinten an, um den Bedürfnissen der Familie gerecht zu werden.

Töchter mit dem «Eldest Daughter Syndrome» müssen lernen, mit ihren Erfahrungen umzugehen. Die erste wichtige Schritte zur Bewältigung ist die Selbstreflexion. Beobachten Sie, ob es Muster in Ihrem Verhalten gibt, dass auf ihre Erfahrungen als älteste Tochter zurückzuführen sind.

Sind Sie zum Beispiel auch für Ihre Freunde oder Ihren Partner eine Art Mutterersatz? Sie fühlen sich für andere immer verantwortlich und nehmen ihnen Dinge ab, die sie selbst erledigen sollten? Dann könnte das an Ihrer kindlichen Prägung liegen.

Auch ein professioneller Therapeut kann Ihnen dabei helfen, die tieferliegenden Ursachen des Syndroms zu verstehen und gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

Wenn Sie lernen möchten, nicht länger in diese Rolle gedrängt zu werden, sollten Sie Ihr Umfeld miteinbeziehen. Sprechen Sie offen und ehrlich mit Ihrem Umfeld über Ihre Gefühle. Erklären Sie, wie Sie sich fühlen und welche Veränderungen Sie anstreben.

Legen Sie klare Grenzen fest, was Ihre Verantwortlichkeiten betrifft. Kommunizieren Sie Ihre Bedürfnisse und Prioritäten. Eine Familienberatung kann dabei helfen, Konflikte und Missverständnisse innerhalb der Familie zu lösen und ein neues Rollenverständnis zu erlangen.