Dos & Don'ts am Esstisch
Das Familienessen ist mehr als bloss Nahrung aufnehmen. Was du am Tisch sagst, prägt dauerhaft das Selbstbild deines Kindes.

Der Esstisch wird zum Treffpunkt, wenn der Tag sich dem Ende zuneigt. Kinder plappern über Erlebnisse aus Schule oder Kita, während Eltern das Essen servieren und den Tag im Büro oder der Firma Revue passieren lassen.
Zwischen Messer und Gabel, die verbinden können – oder im schlimmsten Fall verletzen. Schnell rutscht ein unbedachter Kommentar heraus, der mehr bewirkt als gedacht.
So entscheidet oft ein einziger Satz am Tisch, wie sich dein Kind und sein Verhältnis zum Essen entwickeln.
Wo du dich lieber zurückhältst
Bestimmte Sätze verletzen mehr, als sie helfen. «Du hast doch schon genug gegessen», klingt harmlos, signalisiert aber Misstrauen.
Kinder lernen, dass sie ihrem eigenen Hungergefühl nicht vertrauen sollen. Auch direkte Kritik wie «Du bist aber wählerisch» bleibt lange im Kopf.

Solche Aussagen schwächen die Beziehung zum Essen und erschweren eine gesunde Entwicklung. Verzichte ausserdem auf Etiketten oder Vorwürfe – so lernt dein Kind, sich selbst und seine Bedürfnisse zu achten.
Einladung zum Dialog
Offene Fragen beleben jedes Gespräch. Statt Ja-Nein-Antworten helfen Sätze wie: «Was fandest du heute besonders spannend?»
So fühlt sich dein Kind ernst genommen und traut sich, mehr zu erzählen. Klare Rituale, wie ein Erzählstein, fördern den Austausch.
Auch Zuhören ist wichtig: Lasse dein Kind ausreden und beziehe dich auf seine Erlebnisse.
Weniger Kontrolle, mehr Entdecken
Ständiges «Iss deinen Teller leer» erzeugt Druck. Kinder verlieren die Freude am Ausprobieren.
Besser ist es, Neugierde zuzulassen: Lass dein Kind schnuppern, fühlen, beobachten – auch wenn es nicht alles probieren will.

Diese Freiheit fördert die Entwicklung einer natürlichen Beziehung zu Lebensmitteln, ohne Zwang oder Angst.
Emotionen haben Platz
Am Esstisch mischen sich Gefühle und Erwartungen. Sätze wie «Darüber brauchst du nicht traurig sein» nehmen Kinder nicht ernst.
Sie lernen, ihre Emotionen zu unterdrücken. Stattdessen hilft es, Gefühle zu spiegeln: «Du bist heute traurig, weil der Tag anstrengend war.» So fühlt sich das Kind verstanden und kann eigene Emotionen besser einordnen.






