Die Renaissance einer Offroad-Legende: Der Beijing BJ212
Während hiesige Enthusiasten beim Thema Offroad-Ikonen an den Jeep Wrangler oder den Land Rover Defender denken, verbirgt sich im Osten ein wahrer Veteran ...

Der Beijing BJ212 prägt seit über sechs Jahrzehnten das Gesicht der motorisierten Fortbewegung in China.

Ursprünglich auf robusten sowjetischen Entwürfen für härtestes Terrain basierend, verbindet die neueste Generation diese mechanische DNA nun mit zeitgemässem Komfort.
Die Wurzeln einer Legende
In den 1960er-Jahren benötigte das chinesische Militär ein Fahrzeug für extreme klimatische Bedingungen. Die Ingenieure entwickelten daraufhin den BJ212 als belastbaren Alleskönner.
Er verzichtete bewusst auf Luxus und setzte konsequent auf mechanische Reduktion. Dank enormer Bodenfreiheit und zuschaltbarem Allradantrieb meisterte er selbst tiefsten Schlamm und unwegsames Gebirge.
Über die Jahrzehnte blieb das markante Design mit den charakteristischen Rundscheinwerfern fast unverändert – in China erlangte der Wagen dadurch einen ähnlichen Kultstatus wie der VW Käfer in Europa.
Moderne Technik im klassischen Gewand
Die aktuelle Neuauflage des «212» von BAW (früher Beijing Jeep) markiert einen signifikanten technologischen Wandel. Unter der markanten Motorhaube arbeitet jetzt ein moderner 2.0-Liter-Turbomotor, der ein kraftvolles Drehmoment liefert.

Ein Achtgang-Automatikgetriebe sorgt für eine präzise Kraftübertragung an alle vier Räder. Das Fahrwerk basiert weiterhin auf einem klassischen Leiterrahmen, was maximale Stabilität im schweren Gelände garantiert.
Drei mechanische Differenzialsperren sichern das Vorankommen selbst auf extremen Geröllpassagen. Die Symbiose aus traditioneller Offroad-Hardware und moderner Software macht das Fahrzeug für Puristen äusserst attraktiv.
Design und Interieur: Zwischen Tradition und Moderne
Optisch bleibt der Wagen seinen militärischen Ahnen treu. Die kantige Silhouette und die vertikalen Streben im Kühlergrill zitieren die Anfangstage der Marke.

Im Innenraum hingegen findet ein digitaler Epochenwechsel statt: Fahrer blicken auf hochauflösende Displays und greifen auf hochwertige Materialien zurück. Klimaanlage und moderne Infotainment-Systeme gehören nun zum Standard.
Dennoch wirkt das Cockpit aufgeräumt; robuste Haltegriffe signalisieren den Passagieren jederzeit die Offroad-Kompetenz des Modells.
Marktchancen in der Schweiz
Ob der 212 jemals offiziell die Schweizer Alpen erobern wird, bleibt abzuwarten. Unabhängige Importeure beobachten den wachsenden Markt für preiswerte, mechanische Geländewagen jedoch genau.
Im Vergleich zu hochpreisigen Luxus-Offroadern punktet das Modell durch seine Wartungsfreundlichkeit. Die zugängliche Konstruktion erlaubt kleinere Reparaturen oft noch mit einfachem Werkzeug.
Für Forstbetriebe oder die Berglandwirtschaft könnte dieser Wagen eine funktionale Alternative zum Mainstream darstellen. Das Kultpotenzial ist dank der langen Historie jedenfalls bereits jetzt vorhanden.







