Wenn Wunden langsam heilen – harmlos oder Anlass zur Sorge?

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Kein grösserer Eingriff bei der OP, gute Nachversorgung – aber diese Wunde will einfach nicht heilen. Was ist da los? Und: Lässt sich was für die Heilung tun?

Eine Person zieht Pflaster vom Knie ab
Manchmal will die Wunde einfach nicht heilen. Jetzt ist Ursachenforschung angesagt. - Depositphotos

Wenn eine Wunde über Wochen hinweg nicht abheilt, steckt oft mehr dahinter als nur Pech. Hier sind einige mögliche Erklärungen.

Infektion: Wenn Keime die Heilung blockieren

Eine der häufigsten Ursachen für verzögerte Wundheilung ist eine Infektion an der verletzten Hautstelle. Gelangen Bakterien oder andere Keime in die Wunde, muss das Immunsystem zuerst die Eindringlinge bekämpfen, bevor es sich um die Reparatur kümmert.

Patient beim Arzt, Wundversorgung
Keime verzögern in vielen Fällen den Wundheilungsprozess. - Depositphotos

Typische Anzeichen sind Rötung, Schwellung, Wärme, Eiterbildung oder unangenehmer Geruch. Besonders kritisch wird es, wenn sich die Infektion ausbreitet – dann drohen schwerwiegende Komplikationen.

Eine frühzeitige Diagnostik und gezielte Behandlung, etwa durch fachgerechte Wundreinigung und gegebenenfalls Antibiotika, sind in solchen Fällen unerlässlich.

Mangelernährung: Ohne Bausteine keine Reparatur

Der Körper benötigt für die Wundheilung eine Vielzahl an Nährstoffen. Dazu gehören Proteine, Vitamine (vor allem Vitamin C, A und D) sowie Spurenelemente wie Zink und Eisen.

Fehlen diese Bausteine, etwa durch eine unausgewogene Ernährung, kann sich das Wundgewebe nicht ausreichend regenerieren. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, chronisch Kranke oder Patienten nach grösseren Operationen.

Eine gezielte Ernährungsberatung und gegebenenfalls die Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln können hier den entscheidenden Unterschied machen.

Durchblutungsstörungen als mögliche Ursache

Eine ausreichende Blutversorgung ist das A und O für die Wundheilung. Bei Durchblutungsstörungen – etwa durch Arteriosklerose oder eine chronisch venöse Insuffizienz – gelangen Sauerstoff und Nährstoffe nicht mehr in ausreichender Menge an die Wundränder.

Das Gewebe «hungert», die Heilung stagniert. Eine typische Risikogruppe sind Patienten mit Diabetes.

Mann misst Blutzucker
Erkrankungen wie Diabetes begünstigen eine gestörte Wundheilung. - Depositphotos

Hier ist eine gezielte Behandlung der Grunderkrankung und eine Verbesserung der lokalen Durchblutung essenziell, damit die Wunde überhaupt eine Chance auf Heilung hat.

Weitere mögliche Gründe

Ein übermässiger Alkoholkonsum hat negative Auswirkungen auf den Heilungsprozess. Das Gleiche gilt für das Rauchen.

Die im Zigarettenrauch enthaltenen Nikotin- und Giftstoffe verengen die Blutgefässe, wodurch weniger Sauerstoff zur Wunde gelangt. Schliesslich spielt auch noch das Alter eine Rolle bei der Geschwindigkeit der Wundheilung.

Bei älteren Menschen dauert es nach einer Verletzung länger, bis der Körper mit dem Heilungsprozess beginnt, was zu einer langsameren Wundheilung führt. Bei Unsicherheiten und vor allem bei Anzeichen einer Entzündung ist es wichtig, (noch einmal) den Arzt aufzusuchen.

Kommentare

User #3044 (nicht angemeldet)

Bei mir steht eine OP an, jetzt frage ich mich gerade, soll ich jetzt Backsteine, Zementsteine oder doch besser Natursteine für den Genesungsprozess bestellen? Alkohol hilft übrigens auch, denn der konserviert. Früher jedenfalls wurden Gewebeproben jeweils in Alkohol konserviert und die hielten Jahrzehntelang.

User #9738 (nicht angemeldet)

Ich musste die Erfahrung machen, dass es auch sehr drauf ankommt, was die Wunde verursachte. Tiefe Kratzer von Dornen im Wald verheilen sehr schlecht, ebenfalls hatte ich lange gebraucht um eine Wunde nach Kontakt mit einem leicht giftigen Meeresgetier ausheilen zu lassen.

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