5 Warnzeichen für Bauchspeicheldrüsenkrebs

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Bauchspeicheldrüsenkrebs schleicht sich unbemerkt an. Diese fünf Warnsignale können dein Leben retten – wenn du sie rechtzeitig erkennst.

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Bauchspeicheldrüsenkrebs, meist als Pankreaskarzinom (duktales Adenokarzinom) bezeichnet, ist eine der aggressivsten und häufig tödlichen Krebsarten. - Depositphotos

Du hast wahrscheinlich noch nie wirklich über deine Bauchspeicheldrüse nachgedacht – bis heute. Dieses kleine, unscheinbare Organ arbeitet still vor sich hin, doch wenn es erkrankt, wird es zu einem der gefährlichsten Gegner deiner Gesundheit.

Bauchspeicheldrüsenkrebs gilt als einer der heimtückischsten Krebstypen überhaupt, weil er sich lange Zeit völlig unbemerkt ausbreitet. Anders als bei Brustkrebs oder Darmkrebs gibt es keine Routineuntersuchung, die ihn frühzeitig erkennen und nachweisen kann.

Die gute Nachricht ist jedoch, dass sich die Überlebenschancen in den letzten Jahren deutlich verbessert haben. Moderne Operationsmethoden und neue Therapien verdoppeln bereits die Heilungsaussichten – vorausgesetzt, man erkennt die Warnsignale rechtzeitig.

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist schwer zu entdecken

Die Bauchspeicheldrüse liegt wie ein Versteck tief in deinem Oberbauch, geschützt von anderen Organen. Genau diese versteckte Lage macht es so schwierig, Veränderungen zu bemerken oder zu ertasten.

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Diagnostik umfasst bildgebende Verfahren (Ultraschall, CT, MRT) und Laborwerte, wobei eine Früherkennung aufgrund der späten Symptome schwierig bleibt. - Depositphotos

Etwa 90 Prozent aller Pankreaskrebserkrankungen sind duktale Adenokarzinome der Bauchspeicheldrüse, die aggressivste Form. Bei der Hälfte aller Patienten hat sich der Tumor bereits ausgebreitet, bevor überhaupt Symptome auftreten.

Der Schlüssel zum Überleben liegt darin, den Krebs zu erwischen, solange er noch in der Bauchspeicheldrüse gefangen ist. Dann kann eine Operation tatsächlich dein Leben retten und dir eine echte Chance auf Heilung geben.

Warnsignal 1: Gelbliche Augen

Wenn deine Haut oder das Weisse in deinen Augen plötzlich gelblich wird, sollten bei dir alle Alarmglocken läuten. Diese Gelbsucht entsteht, weil ein Tumor den Gallengang blockiert und die Galle nicht mehr richtig abfliessen kann.

Besonders verdächtig wird es, wenn diese Gelbfärbung ohne die typischen Gallenschmerzen auftritt. Achte auch auf dunklen Urin oder hellen Stuhl – beides sind zusätzliche Hinweise, die du nicht ignorieren solltest.

Warnsignal 2: Gewichtsverlust ohne Grund

Abnehmen ohne Diät oder Sport klingt verlockend, ist aber ein ernstes Warnsignal. Deine Bauchspeicheldrüse spielt eine wichtige Rolle bei der Verdauung, und Krebs kann diese Funktion massiv stören.

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Bei Patienten mit Pankreaskarzinom war das Gewicht ein Jahr vor der Diagnose oft um 3,6 Kilogramm oder mehr niedriger als drei Jahre zuvor. - Depositphotos

Wenn die Pfunde purzeln, obwohl du normal isst und lebst, dann stimmt etwas nicht. Auch andere Erkrankungen können dahinterstecken, aber es lohnt sich definitiv, der Sache auf den Grund zu gehen.

Warnsignal 3: Neue oder verstärkte Bauchschmerzen

Schmerzen im Oberbauch oder Rücken entwickeln sich oft erst, wenn der Krebs bereits gewachsen ist. Leider bedeutet das, dass es zur Entfernung dann meist zu spät ist – trotzdem solltest du chronische oder unerklärliche Schmerzen abklären lassen.

Warnsignal 4: Plötzlich auftretender Diabetes

Die meisten Menschen mit neu diagnostiziertem Diabetes haben keinen Bauchspeicheldrüsenkrebs. Trotzdem kann bei Erwachsenen über 50 ein plötzlich auftretender Diabetes ein frühes Warnsignal sein.

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Diabetes tritt bei Bauchspeicheldrüsenkrebs meist in den zwei Jahren vor der Krebsdiagnose auf und ist oft mit plötzlicher Verschlechterung der Blutzuckerwerte verbunden. - Depositphotos

Wenn du mit 55 oder 60 Jahren völlig unerwartet Diabetes entwickelst, ohne dass es dafür andere Erklärungen gibt, sollte dein Arzt einen Blick auf deine Bauchspeicheldrüse werfen. Ein einfacher Scan kann hier schnell Klarheit schaffen.

Warnsignal 5: Verdauungsprobleme

Deine Bauchspeicheldrüse produziert wichtige Verdauungsenzyme, und Krebs kann diese Funktion beeinträchtigen. Achte auf hellen, öligen Stuhl, der auf dem Wasser schwimmt – ein Zeichen dafür, dass dein Körper Nährstoffe nicht mehr richtig aufnehmen kann.

Auch ständige Müdigkeit nach dem Essen, Blähungen oder Übelkeit können Hinweise sein. Einzeln betrachtet wirken diese Symptome harmlos, aber wenn sie neu auftreten und anhalten, solltest du sie ernst nehmen.

Alter, Familiengeschichte, Lebensstil: Diese Faktoren erhöhen das Erkrankungsrisiko

Das Alter spielt eine wichtige Rolle: Die meisten Erkrankungen treten nach dem 50. Lebensjahr auf. Aber auch deine Familiengeschichte kann entscheidend sein: Wenn nahe Verwandte bereits betroffen waren, steigt dein eigenes Risiko deutlich an.

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Das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs steigt mit zunehmendem Body-Mass-Index (BMI), wobei Fettverteilung und vor allem Bauchumfang wichtige Faktoren sind. - Depositphotos

Bestimmte Genveränderungen, die auch mit Brustkrebs in Verbindung stehen, erhöhen ebenfalls die Gefahr. Ein Gentest kann hier Klarheit schaffen und dir helfen zu entscheiden, ob regelmässige Kontrolluntersuchungen sinnvoll sind.

Dein Lebensstil beeinflusst das Risiko erheblich: Rauchen, Übergewicht und übermässiger Alkoholkonsum machen dich anfälliger. Auch eine Ernährung mit viel rotem und verarbeitetem Fleisch kann problematisch sein.

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