Der Aargauer Regierungsrat hat das Standortkonzept Berufsschulen beschlossen. Ziel es nun die Zukunftsfähigkeit der dualen Berufsbildung und die Ausbildungsqualität zu .stärken
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Blick in ein Klassenzimmer. (Symbolbild) - Keystone
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Der Aargauer Regierungsrat hat das mit Spannung erwarteten Standortkonzept Berufsschulen beschlossen. Es kommt zu Konzentrationen der Ausbildungsangebote. Der Regierungsrat spricht von einer «regional ausgewogenen Lösung». Im Aargau gibt es 16'555 Berufslernende.

Man wolle die Zukunftsfähigkeit der dualen Berufsbildung stärken und die Ausbildungsqualität stärken, teilte der Bildungsdirektor Alex Hürzeler (SVP) am Montag vor den Medien in Aarau mit. Das Standortkonzept sei unter Einbezug der Schulen, Trägerschaften, Standortgemeinden und Berufsverbänden erarbeitet worden.

Die aktuell sieben Standorte der gewerblich-industriellen Berufsfachschulen (GI) werden auf fünf Standorte entlang der Hauptverkehrsachsen konzentriert: auf Zofingen, Aarau, Lenzburg, Brugg und Baden.

Weg fallen hingegen bei der Berufszuteilung die bisherigen Standorte Rheinfelden (BZF Rheinfelden) und Wohlen (BBZ Freiamt). Die Schule für Gestaltung (SfGA Aarau) bleibt vorerst als eigenständige Schule bestehen. Sie erhält jedoch den Auftrag, mit der Berufsschule Aarau zusammenzuarbeiten und mittelfristig zu fusionieren.

Regionalpolitik spielt mit

Auch den Schulen für kaufmännische Berufe und den Detailhandel (KV) kommt es zu Konzentrationen. Die sieben Standorte werden zu vier Zentren zusammengeführt.

Die neue KV-Landschaft besteht aus den drei grossen Zentren: Ost in Baden (mit den Aussenstandorten Brugg und Bad Zurzach), Süd in Wohlen und West in Aarau - sowie einem kleinen, regionalpolitisch begründeten Standort Nord in Rheinfelden. Das KV Lenzburg Reinach und der KV-Bereich des BW Zofingen fallen weg. Der Detailhandel verbleibt in Baden, Aarau und Rheinfelden.

Die Ausbildung der Gesundheits- und Sozialberufe erfolgt weiterhin mit Schwerpunkt an der Berufsfachschule Gesundheit (BFGS) in Brugg. Wegen der räumlichen Auslastung der BFGS Brugg sind neu Aussenstandorte in Lenzburg (Fachangestellte Betreuung) und Rheinfelden (Fachangestellte Gesundheit) geplant.

Unverändert werden Dentalassistenten und medizinische Praxisassistenten in Aarau und Podologen in Zofingen unterrichtet. Die Ausbildung der landwirtschaftlichen Berufe verbleibt unverändert am LZL Gränichen.

Die Zuteilung der Lernenden auf die Standorte erfolgt weiterhin nach dem Lehrortsprinzip. Um optimale Abteilungsgrössen zu erreichen, wird die Zuteilung in Zukunft flexibler gehandhabt.

Kanton reagiert auf Veränderungen

Gemäss Regierungsrat drängte sich die Anpassung des Standortkonzept auf. Es bestehe Handlungsbedarf in Bezug auf Kompetenzzentren, Berufszuteilungen, Schulraum und Finanzen, hiess es. Die Berufe und Berufsfelder hätten sich in den vergangenen Jahren sehr unterschiedlich entwickelt.

Während manche Berufe Rückgänge von 20 Prozent und mehr erlebten, wuchsen andere um über 50 Prozent an. Diese Trends würden sich fortsetzen. Zudem sei mit einer Zunahme der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen um 18 Prozent bis ins Jahr 2040 zu rechnen.

Das Standortkonzept führte gemäss Bildungsdirektor Hürzeler beim Kanton und bei den Gemeinden auch zu Einsparungen. Die Modellrechnungen des Kantons ergeben insgesamt ein Einsparpotenzial von jährlich rund 2,9 Millionen Franken beim Kanton und 1,25 Millionen Franken bei den Gemeinden.

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