Der Winter hat das Oberwallis fest im Griff: Nebst erhöhter Lawinengefahr kämpfen die Schweizer Ferienorte Zermatt und Saas-Fee auch mit Streckensperrungen, Murgängen und Stromausfällen.
Das Oberwallis versinkt im Schnee.
Das Oberwallis versinkt im Schnee. - Instagram

Die Situation sollte sich im Verlauf des Abends verbessern. Trotzdem könne es zu vereinzelten Erd- und Schneerutschen kommen. Eine solche Situation habe das Wallis seit neun Jahren nicht mehr erlebt, sagte Pascal Stoebner, Chef der Sektion Naturgefahren, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Wind und Nebel verhinderten zurzeit auch Überflüge der betroffenen Regionen, sodass zurzeit keine präventiven Lawinensprengungen durchgeführt werden könnten.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Winter sorgt im Oberwallis für grosses Chaos.
  • Laufend ereignen sich neue Naturkatastrophen in dem Schweizer Feriengebiet.

Aufgrund der aktuellen Wetterlage kämpfen die Schweizer Ferienorte Zermatt und Saas-Fee mit starken Schneefällen. In der Region Simplon fielen innerhalb von 24 Stunden zwei Meter Schnee. Mehrere Dörfer sind dadurch von der Aussenwelt isoliert worden. Dies gilt neben Zermatt auch für Dörfer im Saastal, für Gondo, Simplon-Dorf, Zinal, Arolla sowie für Weiler des Val d'Anniviers, des Val d'Hérens und des Val d'Entrement.

Die Walliser Behörden gaben Warnhinweise an die Bevölkerung aus. Die Lawinengefahr dürfte im Oberwallis bis voraussichtlich am Mittwoch gross bleiben. Die höchste Gefahrenstufe herrscht nach wie vor in Saas-Fee, dem südlichen Simplongebiet, den unteren Vispertälern und Zermatt, wie der Krisenstab mitteilte.

Haushalte ohne Post

Die Gefahrensituation im Wallis hat auch Auswirkungen auf die Dienstleistungen der Post. «Im gesamten Saas- und Mattertal und in den Gemeinden Visperterminen, Binn, Oberems und Simplon Dorf liefern wird bis zur Entwarnung keine Post aus», teilte das Unternehmen am Dienstag via Twitter mit. Betroffen seien gut 8000 Haushalte.

Tausende Touristen sitzen fest

Aktuell hat es in Zermatt rund 13'000 Touristen, wie Janine Imesch von Zermatt Tourismus erklärt. In der Walliser Gemeinde gibt es für 7200 Personen Betten in Hotels und 6200 in Appartements.

Zermatt hat wieder Strom

Nachdem der Walliser Bergort am Dienstagmorgen teils ohne Strom war, ist dieser nach über zwei Stunden wieder zurück. Wie die Zeitung «Der Bund» schreibt, sei der Stromausfall von den Schneemassen auf den Leitungen verursacht worden. Ob es zu weiteren Ausfällen kommen wird, hänge vom Wetter ab.

Auch in der Ortschaft Grächen VS sei es gemäss «Blick» am gestrigen Montagabend zu Stromausfällen gekommen. Die Hauptleitung sei allerdings inzwischen wieder hergestellt.

Geschlossene Schulen

Für Schülerinnen und Schüler der Gemeinden Zermatt, St. Niklaus, Randa und Täsch fällt der heutige Schulunterricht aus. Dem «Radio Rottu» zufolge bitten die Verantwortlichen in Zermatt, die Kinder zu Hause zu behalten.

Murgang in Eyholz

In Eyholz bei Visp ist es am Montagabend zu einem Murgang gekommen. Wie der «Walliser Bote» berichtet, hat die Feuerwehr Schutzwände errichtet. In die Rückhaltebecken oberhalb von Eyholz kommen noch laufend Murgänge, so die Stützpunktfeuerwehr der Region Visp. Zum jetzigen Zeitpunkt bestehe aber keine Gefahr für Mensch, Tier und Sachwerte.

Auch die Gemeinde Zermatt findet Freude am Winterwunderland.
Auch die Gemeinde Zermatt findet Freude am Winterwunderland. - Facebook

Evakuierte Häuser in St. Niklaus

In St. Niklaus mussten zwei Einfamilienhäuser evakuiert werden. Mehrere Zufahrtsstrassen sind bis auf Weiteres gesperrt worden.

Verkehrsstörungen

Infolge der akuten Lawinengefahr wurden die Strassen zwischen Täsch und Zermatt vorübergehend in beiden Richtungen gesperrt. Da keine Ersatzbusse fahren, ist Zermatt vollständig von der Aussenwelt abgeschnitten.

Doch trotz des Wetterchaos zeigen sich viele Menschen in den sozialen Netzwerken erfreut über die Schneemassen. «Wow Zermatt! Die Menge an Schnee ist kein Witz», schreibt Instagram-User Jinzhou Yeow.

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