Unterstützung für regionales Hallenbadprojekt
Der Gemeinderat Thun unterstützt das Hallenbadprojekt in Heimberg und ruft zur regionaler Solidarität auf.

Nachdem die Genossenschaft Sportzentrum Heimberg ihr Hallenbadprojekt redimensioniert hat, ist der Thuner Gemeinderat bereit, dieses zu unterstützen. Er beantragt dem Stadtrat einen Verpflichtungskredit von maximal 150’000 Franken als Anteil an den Projektierungskosten. Dieser Beitrag soll aber erst ausbezahlt werden, wenn die Genossenschaft Sportzentrum Heimberg einen nachvollziehbaren, gerechten Kostenteiler für das Gesamtprojekt vorlegt.
Die Genossenschaft Sportzentrum Heimberg hat ihr Hallenbad-Projekt im letzten Jahr optimiert und redimensioniert. In der Folge wurden Thun und die weiteren umliegenden Gemeinden um eine Kostenbeteiligung zur Ausarbeitung des Vorprojektes angefragt. Da in der Region ein erwiesener Bedarf an zusätzlicher gedeckter Wasserfläche besteht, will der Thuner Gemeinderat das Hallenbad-Projekt unter gewissen Bedingungen unterstützen. Er beantragt dem Stadtrat einen Verpflichtungskredit von maximal 150’000 Franken als Anteil an den Projektierungskosten von total 300’000 Franken. Mit einem Postulat hatte der Stadtrat bereits 2014 einen Vorstoss überwiesen, der die regionale Zusammenarbeit für den Bau eine Hallenbads hervorhebt (P 9/2013).
Gemeinden sollen die Hälfte der Kosten tragen
Das heute vorliegende Projekt sieht vor, die bestehende Anlage in Heimberg um einen Wellnessbereich zu erweitern, das Restaurant auszubauen, einen zentralen Eingangs- und Garderobenbereich sowie ein Aussenbecken und eine neue Schwimmhalle mit 25-Meter- Wettkampfschwimmbecken zu erstellen. Auf den Bau eines Therapiebeckens, eines Sprungbeckens und einer Sprunganlage wird im Vergleich zum ursprünglichen Projekt aus dem Jahr 2017 verzichtet. Für die Realisierung gehen die Kostenschätzungen von einem Investitionsvolumen von 30 Millionen Franken aus, statt den ursprünglichen 40 Millionen. Die Hälfte der Kosten soll von den umliegenden Gemeinden getragen werden, den Rest will die Genossenschaft am Kapitalmarkt beschaffen. Gemäss dem vorgeschlagenen Verteiler nach Einwohnerzahl beliefe sich der Beitrag der Stadt Thun an den Gesamtkosten auf ca. 8 Millionen Franken. Im ursprünglichen Projekt aus dem Jahr 2017 waren es noch 18 Millionen Franken. Für den Betrieb fielen keine weiteren Kosten an. Dieser würde durch die Genossenschaft selbsttragend sichergestellt.
Projekt wird als gut bewertet
Das Projekt wird sowohl von der Stadt Thun wie auch von den anderen Gemeinden grundsätzlich als gut bewertet. Die Finanzierung bleibt aber eine Herausforderung. Bis heute haben sich erst drei Gemeinden bereit erklärt, das Projekt zu unterstützen, zwei weitere Gemeinden zeigen sich offen, zwei lehnen eine Kostenbeteiligung ab.
Für eine regionale Schwimmhalle braucht es regionale Solidarität
Ein regionales Projekt ist auf regionale Solidarität angewiesen. Der Gemeinderat bekennt sich ausdrücklich zu dieser Solidarität. Sie kann aber nicht nur einseitig sein. Damit eine regionale Schwimmhalle realisiert werden kann, müssen grundsätzlich alle umliegenden Gemeinden mitmachen.
Der Gemeinderat möchte ein positives Zeichen setzen und schlägt dem Stadtrat deshalb die Bewilligung eines Verpflichtungskredites von maximal 150’000 Franken vor. Allerdings soll dieser Beitrag an das Vorprojekt erst ausbezahlt werden, wenn ein von den Gemeinden anerkannter definitiver Kostenverteiler vorliegt. Als Berechnungsgrundlage sollte aus Sicht des Gemeinderates neben der Bevölkerungszahl auch die Eintrittsstatistik der Gäste aus den umliegenden Gemeinden herangezogen werden. Nach der dem Gemeinderat von der Genossenschaft Sportzentrum Heimberg vorgelegten Eintrittsstatistik würde der Anteil der Stadt Thun an den Projektierungs- und Investitionskosten zwischen 24 und 32 Prozent liegen.
Weiteres Vorgehen
Ein Zeitplan für die Realisierung einer regionalen Schwimmhalle in Heimberg liegt gegenwärtig noch nicht vor. Der Stadtrat befindet voraussichtlich in seiner März-Sitzung über den Projektierungskredit. Weitere Finanzbeschlüsse bleiben vorbehalten und werden zu gegebener Zeit dem finanzkompetenten Organ zur Beurteilung vorgelegt. Für die Bewilligung eines Investitionsbeitrages über 4 Millionen Franken an die Schwimmhalle Heimberg wären die Thuner Stimmberechtigten zuständig.