Kantonalbank will weniger Gewinn an Kanton abliefern

Keystone-SDA Regional
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Aarau,

Um weiterhin zusätzliches Kapital aufbauen zu können, soll der Kanton mehr als ein Drittel weniger Gewinn erhalten.

Grundbesitz Vordemwald
Ein Taschenrechner (Symbolbild) - Pixabay

Die Aargauische Kantonalbank (AKB) hat 2018 einen Jahresgewinn von 144,2 Millionen Franken erwirtschaftet - 1,4 Millionen Franken weniger als 2017. Der Kanton als Besitzer der Bank soll mehr als ein Drittel weniger Gewinn erhalten: Die AKB will zusätzliches Kapital aufbauen.

Das Eigenkapital solle über die nächsten vier Jahre zusätzlich um 120 Millionen Franken aufgestockt werden, sagte Bankratspräsident Dieter Egloff am Dienstag vor den Medien in Aarau. Dies sei in Absprache mit dem Regierungsrat entschieden worden. Das letzte Wort wird jedoch der Grosse Rat haben.

Die Aufstockung des Eigenkapitals erfolgt gemäss Egloff im Hinblick auf die zunehmenden Anforderungen des schweizerischen Bankenregulators und den Eigenmittelanforderungen im Zusammenhang mit den internationalen Vorgaben von «Basel III final».

Die AKB wolle ihre sehr solide Eigenkapitalaustattung weiter ausbauen und sicherstellen, dass sie auch unter künftigen verschärften Bedingungen ihre Geschäftstätigkeit erfolgreich fortsetzen könne, hielt Egloff fest.

Kapitalquote von 16,1 Prozent

Die Gesamtkapitalquote der Staatsbank beträgt ohne freiwillige Gewinnreserven derzeit 16,1 Prozent. Diese Quote liegt um 4,1 Prozentpunkte über den Vorgaben. Die Quote soll auf 17 Prozent erhöht werden.

Vom Jahresgewinn von 144,2 Millionen Franken (Vorjahr: 145,6 Millionen Franken) will die AKB dem Kanton 60 Millionen Franken abliefern. Das sind 36 Millionen Franken oder 37,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Hinzu kommt die Abgeltung der Staatsgarantie von 12 Millionen Franken.

Die Eigenmittel sollen neben der gesetzlichen Gewinnreserve von 45 Millionen Franken um zusätzliche 39 Millionen Franken aufgestockt werden. Dieser Kapitalaufbau soll über die jährliche Zuweisung an eine freiwillige Gewinnreserve erfolgen. Diese Reserve werde über die nächsten Jahre geäufnet und jedes Jahr transparent ausgewiesen, hiess es.

Wenn alles wie von der AKB und dem Regierungsrat geplant verläuft, steigt das Eigenkapital um 116 Millionen Franken auf 2,3 Milliarden Franken.

Erfolgreiches Geschäftsjahr

Im vergangenen Jahr erzielte die AKB mit 391 Millionen Franken den bislang höchsten Geschäftsertrag. Höhere Erträge beim Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft hätten den anhaltenden Margendruck beim Zinsengeschäft kompensiert.

Die Bilanzsumme belief sich Ende 2018 auf 28,4 Milliarden Franken. Damit lag sie um 1,4 Milliarden Franken oder 5,4 Prozent über dem Rekordwert des Vorjahres.

Bei den Ausleihungen an Kunden sowie bei den Kundengeldern verzeichnete die AKB ein Plus von je einer Milliarde Franken. Die Kundenausleihungen stiegen um 4,4 Prozent auf 22,8 Milliarden Franken. Die Höhe der Kundengelder nahm um 5,4 Prozent auf 18,3 Milliarden Franken zu.

Die Qualität des Ausleihungsportfolios ist gemäss Kantonalbank sehr solide. Die durchschnittliche Belehnung aller finanzierten Liegenschaften liege bei 61,1 Prozent. Wertberichtigungen von netto 8,6 Millionen Franken seien aufgelöst worden.

Die AKB wird im Sommer ihre 32. Niederlassung eröffnen - und zwar in Spreitenbach. Die bestehenden Geschäftsstellen sollen schrittweise umgebaut werden. Das Ziel sei, die Kunden mehr direkt beraten zu können, hiess es. Ein- und Auszahlungen am Schalter seien weiterhin möglich. Die Kantonalbank beschäftigt insgesamt 800 Personen.

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