Die Gewerkschaft Unia will die Streichung von weiteren hundert Stellen beim Solarzulieferer Meyer Burger nicht hinnehmen.
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Sie fordert einen Verzicht auf den Stellenabbau und die langfristige Sicherung des Standorts Thun-Gwatt.

Der Berner Regierungsrat müsse die Task Force zu Meyer Burger reaktivieren, verlangte die Unia am Dienstag in einer Pressemitteilung. Die Task Force war nach der letzten Massenentlassung Ende 2017 gebildet worden, letztmals tagte sie laut Unia Mitte August.

Einsitz im Gremium nahmen Vertreter von Meyer Burger, des Kantons Bern, der Arbeitnehmervertretung, der Unia und der Stadt Thun. Die Task Force habe dazu beigetragen, einen Teil der vom letzten Abbau bedrohten Stellen zu erhalten und Anschlusslösungen für Entlassene zu finden, schreibt die Unia.

Nun solle sie dafür sorgen, dass die Mitwirkungs- und Konsultationsrechte gemäss Gesetz und GAV garantiert würden. Zudem sei die Konsultationsfrist zu verlängern, während der Vorschläge zum Erhalt der Stellen und zur Standortsicherung erarbeitet werden können. Die Task Force könne so einen Beitrag dazu leisten, den geplanten Stellenabbau zu verhindern.

Die Unia richtet schwere Vorwürfe an Meyer Burger: Das Unternehmen habe im Voraus die Arbeitnehmervertretung nur ungenügend und die Gewerkschaften gar nicht über die neuen Abbaupläne informiert. «Die Angestellten musste am Dienstagmorgen aus den Medien von den Abbauplänen erfahren.« Meyer Burger foutiere sich offenbar um die Mitwirkungs- und Konsultationsrechte.

«Angestellte als Bauernopfer»

Harte Kritik üben auch die Angestellten Schweiz. Die Beschäftigten von Meyer Burger in Thun drohten zum Bauernopfer einer Risikostrategie ihres Managements zu werden. Der Schritt müsse ernsthaft überdacht werden. Meyer Burger dürfe nicht auf das Klumpenrisiko China setzen.

Meyer Burger hatte am Dienstagmorgen den Abbau von weiteren 100 Vollzeitstellen angekündigt. Rund 90 Jobs sollen in Thun wegfallen, wo das Unternehmen bereits letztes Jahr die Produktion eingestellt und 160 Arbeitsplätze gestrichen hatte.

In Thun sollen neu noch 50 bis 60 Mitarbeitende übrig bleiben. Sie sind in der Forschung und Entwicklung sowie in administrativen Funktionen tätig.

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