Wie war der erste Tag in der Schweiz? Welchen Hürden ist man dabei ausgesetzt? Rstam Aloush von seinem Leben als syrischer Flüchtling in Basel.
Syrischer Zuwanderer gibt Führungen in Basel: Rstam Aloush berichtet von seinen Erfahrungen und erzählt seine Geschichte vom Hoffen, Suchen und Ankommen. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Rstam Aloush kam vor knapp fünf Jahren von Aleppo nach Basel.
  • Der syrische Flüchtling arbeitet beim Museum der Kulturen als Stadtführer.
  • Er erzählt von den Hürden des kulturellen Unterschieds zwischen Syrien und der Schweiz.

Ich treffe Rstam Alousch am Kleinbasler Rheinufer. Ein grosser, gepflegter Mann steht in der Morgensonne und begrüsst mich mit einem freundlichen «Guten Tag». Wir setzen uns auf die Stufen beim Wasser, und Aloush beginnt zu erzählen: Die Geschichte eines Flüchtlings, der in Basel angekommen ist.

«Manchmal fühle ich mich fremd, ich weiss nicht warum»

Vor knapp fünf Jahren kam der Kurde aus dem syrischen Aleppo nach Basel. Deutsch hat er «dank eines guten Lehrers» schnell gelernt. Die Sprache stellt bei der Kommunikation kein Hindernis dar. Wenige Wochen nach seiner Ankunft in der Schweiz bewarb er sich beim Museum der Kulturen als Stadtführer. Kurz darauf bekam er den Job, den er noch heute ausübt.

Auf der Führung berichtet er von seinen Erfahrungen und erzählt seine Geschichte vom Hoffen, Suchen und Ankommen. Die Teilnehmenden erleben die Stadt aus einer neuen Perspektive – die eines Migranten. Aloush spricht langsam und überlegt, während sein Blick immer wieder über den Rhein schweift.

«Wir müssen uns einfach anpassen, das finde ich wichtig»

Auf die Frage, was er gerne aus Syrien in die Schweiz bringen würde, meint der studierte Mathematiker: «Wissen Sie, ich bin hierhergekommen und nun bin ich in der Schweiz. Ich mag nicht darüber nachdenken, was ich von meinem Land hätte mitbringen können, damit ich mich hier wohler fühle. Wir müssen uns hier einfach anpassen, ob es gut ist oder nicht. Das finde ich wichtig.»

Ob und wann Aloush nach Syrien zurückkehren wird, steht offen. Als «seinen grössten Wunsch» nennt er eine feste Arbeitsstelle als Mathematiklehrer, also berufliche Sicherheit, und eine gewisse Ruhe im Alltag.

Rstam Aloush im Interview - Nau
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