Stadt Luzern

Luzern will Standesinitiative zur automatischen Fahrzeugfahndung

Keystone-SDA Regional
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Luzern,

Trotz Widerstand strebt der Kanton Luzern eine Rechtsgrundlage für die automatisierte Fahrzeugfahndung an.

Fahrzeugfahndung
Fahrzeugfahndung (Symbol). - Keystone

Mit einer Standesinitiative soll der Kanton Luzern eine Rechtsgrundlage für die Einführung der automatischen Fahrzeugfahndung erreichen. Der Kantonsrat hat am Dienstag eine entsprechende Motion angenommen.

Mit 76 Ja- zu 26 Nein-Stimmen erklärte das Parlament die Motion von Martin Wicki (SVP) am Dienstag erheblich. Der Regierungsrat hatte den Vorstoss zur Annahme empfohlen und muss nun eine Standesinitiative ausarbeiten.

Das Bundesgericht hatte 2024 die Einführung der automatisierten Fahrzeugfahndung und Verkehrsüberwachung (AFV) im kantonalen Polizeigesetz aufgehoben. Gemäss des Urteils liege diese Gesetzesanpassung nicht in der Kompetenz des Kantons und wahre die Grundrechte nicht ausreichend.

Bürgerliche unterstützen, SP und Grüne lehnen ab

Die Bürgerlichen stimmten der Motion im Kantonsrat geschlossen zu. Dagegen waren die Mitglieder von SP und Grünen.

Motionär Wicki sagte im Rat, die Polizei könne mit der AFV ein Werkzeug erhalten, das Opfer schützt und Kriminalität bekämpft. Die Strafverfolgung profitiere vom technologischen Fortschritt und könne ihre Ressourcen effizient einsetzen.

Rahel Estermann
Rahel Estermann ist im Vorstand der Grünen im Kanton Luzern. - Keystone

Ablehnungserträge kamen von Rahel Estermann (Grüne) und Anja Meier (SP). Beide argumentierten, die AFV überwache alle Verkehrsteilnehmenden ungeachtet eines Verdachts und beschneide damit insbesondere das Recht auf Privatsphäre.

Inge Lichtsteiner vertrat die Meinung der Mitte, welche die Motion unterstützte. Lichtsteiner bezweifelte jedoch, ob die Standesinitiative das richtige Instrument für die Schaffung der Rechtsgrundlage sei. Das eidgenössische Parlament befasse sich damit bereits.

Regierungsrätin Fanaj spricht sich aus

Regierungsrätin Ylfete Fanaj (SP), Vorsteherin des Justiz- und Sicherheitsdepartements, sprach sich im Namen der Regierung für die Erheblicherklärung aus. Eine Bundesregelung könnte auch Fragen zu den Grundrechten klären, die vom Erfassen, Auswerten und Aufbewahren der Daten betroffen seien.

Ylfete Fanaj
Luzerner Kantonsratspräsidentin Ylfete Fanaj. - Kanton Luzern

Die AFV erfasst vorbeifahrende Fahrzeuge samt Kennzeichen und Insassen. Die erfassten Daten werden fast zeitgleich mit den Fahndungsregistern abgeglichen.

Kommentare

User #5927 (nicht angemeldet)

Alles was man staatlicher Überwachung zu tun hat, egal mit welchen Beteuerungen und Absichten, ist grundsätzlich abzulehnen. Wie bei allen Themen gibt es für den Staat keine Grenzen. Nach A folgt automatisch B. Niemand will das. Man sieht es überdeutlich in vielen anderen Bereichen.

Baldo

Als Durchgangsortschat von Nord-Süd, wäre es nicht das schlechteste. Wäre interessant, die Ergebnisse eines Jahres zu sehen.

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