Sinead O'Connor: Darum rasierte sie sich die Haare ab

Sinead O'Connors Markenzeichen waren ihre kurzen Haare. Dahinter steckt ein trauriger Grund, wie sie in einem Interview verriet.

Die irische Sängerin Sinead O'Connor im Jahr 2014. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Sängerin Sinead O'Connor ist im Alter von 56 Jahren gestorben.
  • Die Musikerin ist für ihre Kurzhaarfrisur bekannt.
  • In einem Interview erklärte sie, dass sie Angst hatte «hübsch» zu sein.

Die Welt trauert um die irische Sängerin Sinead O'Connor (†56). Die «Nothing Compares 2 U»-Interpretin wurde am Mittwoch tot in ihrer Wohnung aufgefunden.

Sinead sorgte über die Jahre für Kontroverse. So zerriss sie bei einem Live-Auftritt im US-TV 1992 ein Bild des Papstes. «Kämpft gegen den wahren Feind», sagte sie, als sie die Stücke des Fotos in die Kamera warf.

O'Connors Markenzeichen: Ihr kahl rasierter Kopf. In einem Interview mit dem US-TV-Psychologen Dr. Phil (72) 2017 nannte die Sängerin die traurigen Gründe für ihre Glatze.

Sie trug den Kurzhaarschnitt, weil sie nicht als «hübsch» angesehen werden wollten. Zudem befürchtete sie, mit längeren Haaren zur Zielscheibe von Männern zu werden.

O'Connor: «Meine Schwester hatte wunderschönes rotes Haar, auf das man neidisch sein konnte. Aber meine Mutter hatte sich in den Kopf gesetzt, dass die Haare meiner Schwester hässlich und ekelhaft sind. Als ich lange Haare hatte, fing sie an, mich als ihre hübsche Tochter und sie als ihre hässliche Tochter vorzustellen. Und deshalb habe ich mir die Haare abgeschnitten. Ich wollte nicht hübsch sein.»

Sinead O'Connor wollte nicht «hübsch» sein

Sinead O'Connor wurde Opfer von sexueller Gewalt und fand es deshalb «gefährlich» hübsch zu sein. «Ich wollte nicht vergewaltigt oder belästigt werden, ich wollte mich nicht wie ein Mädchen anziehen, ich wollte nicht hübsch sein. Andere Mädchen gingen auf dich los, wenn du hübsch warst.»

Auch als sie zum Weltstar wurde, hielt sie an ihrem androgynen Aussehen fest. Trotz Druck aus der Musik-Industrie weigerte sie sich, ihre Haare wachsen zu lassen. «Ich wollte mich nicht abstempeln lassen. Wenn ich erfolgreich sein sollte, dann nur, weil ich eine gute Musikerin bin.»

2018 konvertierte die Irin zum Islam und fing an, eine Kopfbedeckung zu tragen.

Die Familie der Sängerin verkündete am Mittwochabend ihren Tod. Sie hinterlässt drei Kinder. Ihr Sohn Shane (†17) nahm sich 2022 das Leben. Sinead litt stark unter dem Verlust.

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