Gysel und Wicki steigen in die Stichwahl ums Zuger Stadtpräsidium
Der zweite Wahlgang für das Zuger Stadtpräsidium wird zur Ausmarchung zwischen der SP-Stadträtin Barbara Gysel sowie dem bisherigen SVP-Stadtrat André Wicki.

Nach «reiflicher Überlegung» habe sich Urs Raschle entschlossen, nicht zum zweiten Wahlgang anzutreten, schreibt die städtische Mitte-Partei in einer Medienmitteilung.
Es sei ihm wichtiger, weiterhin eine gute Leistung auf dieser Ebene zu erbringen, als die Koalition aufzubrechen, mit der er ursprünglich in den Stadtrat gewählt worden sei.
Raschle war vor acht Jahren unter anderem auch dank der Unterstützung der bürgerlichen Koalition gewählt worden. Die Mitte stellt sich daher jetzt hinter die SVP-Kandidatur.
Das bürgerliche Stadtpräsidium oberste Priorität
Den gleichen Weg schlägt die FDP ein. Auch sie liess vor Ablauf der Eingabefrist vom Montag um 17 Uhr verlauten, dass ihre amtierende Stadträtin Eliane Birchmeier im zweiten Wahlgang nicht mehr für das Stadtpräsidium antreten werde.
Oberste Priorität habe, dass das Stadtpräsidium auf bürgerlicher Seite verbleibe und sich die bürgerlichen Parteien auf eine Einerkandidatur einigen würden, heisst es in der Medienmitteilung.
Somit kommt es am 27. November zu einem Duell zwischen Barbara Gysel von der SP, die am 2. Oktober neu in die Stadtregierung gewählt wurde, und dem amtierenden SVP-Finanzdirektor André Wicki.
Der 60-Jährige sei der «natürliche und logische Nachfolger des aktuellen Stadtpräsidenten», schreibt die Partei auf ihrer Internetseite.
Barbara Gysel eine «profilierte Persönlichkeit»
Für die SP lag die Nomination der 45-jährigen Barbara Gysel für den zweiten Wahlgang auf der Hand.
Sie sei eine «profilierte Persönlichkeit», die sich in vielfältigen Bereichen ehrenamtlich engagiere und beruflich wie politisch auf eine reiche Führungserfahrung zurückblicken könne, begründet die Partei die Nomination.
Barbara Gysel sorgte dafür, dass die SP nach vierjähriger Abstinenz zurück in die Stadtregierung kehrt.
Barbara Gysel sammelte die meisten Stimmen
Im ersten Wahlgang machte Barbara Gysel sogar die meisten Stimmen fürs Stadtpräsidium.
Und liess die drei bisherigen Stadtratsmitglieder Wicki, Raschle und Birchmeier, die auch angetreten waren, hinter sich.
Zur Stadtpräsidiumswahl kam es, weil Karl Kobelt (FDP) nach vier Jahren als Stadtpräsident und zehn Jahren in der städtischen Regierung zurücktritt.