Mathias Müller (Mitte SG): «Polarisierung bereitet mir Sorgen»
Der Lichtensteiger Stadtpräsident Mathias Müller will für Die Mitte St.Gallen in den Nationalrat. Sein Ziel ist es, Brücken zwischen den Parteien zu bauen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Mitte St.Gallen schickt Mathias Müller 2023 ins Rennen um einen Nationalratssitz.
- Er möchte, dass Abgeordnete der Ostschweiz in Bern geschlossen auftreten.
- So könne mehr für den Kanton und die Region in Bundesbern erreicht werden.
Mathias Müller ist Nationalratskandidat der Mitte St.Gallen. Er bekleidet seit 2013 das Amt als Stadtpräsident von Lichtensteig.
Er versteht sich als Brückenbauer und möchte sich in Bundesbern gegen die wachsende Polarisierung einsetzen. Ein weiteres zentrales Anliegen von ihm ist der Ausbau erneuerbarer Energien. Nau.ch hat sich mit ihm über seine Kandidatur ausgetauscht.
Nau.ch: Welches sind Ihre politischen Schwerpunkte?
Mathias Müller: Die zunehmende Polarisierung in der Schweiz bereitet mir Sorgen. Mein Ziel ist es, Brücken zwischen den Parteien zu bauen, um gemeinsam Lösungen für die drängendsten Probleme zu finden. Mein Fokus liegt auf der Förderung von Innovation. Besonderes Augenmerk richte ich darauf, attraktive Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu schaffen, beispielsweise durch gezielten Bürokratieabbau.
Ein weiteres zentrales Anliegen ist der Ausbau erneuerbarer Energien wie beispielsweise Windkraft und ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen. Schlussendlich strebe ich die Stärkung des Zusammenhalts in der Schweiz an und setze mich für die Förderung kultureller Vielfalt ein.

Nau.ch: Was wollen Sie für den Kanton St.Gallen erreichen, sollten Sie gewählt werden?
Müller: Zunächst einmal ist es mein Ziel, dass die Parlamentarier aus der Ostschweiz in Bern geschlossen auftreten, um unsere gemeinsamen Anliegen mit grösstmöglichem Gewicht zu vertreten. Hier gibt es noch Verbesserungspotenzial, da andere Regionen hier definitiv effektiver sind.
Für unseren Kanton strebe ich an, dass unsere Infrastrukturprojekte im öffentlichen Verkehr wie zum Beispiel der Vollknoten St.Gallen und im Strassenbau wie etwa Wil West zeitnah vom Bund umgesetzt werden. Darüber hinaus möchte ich sicherstellen, dass der Switzerland Innovation Park Ost in St.Gallen erfolgreich in das Gesamtnetzwerk der Schweizer Innovationsparks integriert wird.
Nau.ch: Wie gross ist Ihr Wahlkampfbudget?
Müller: Zwischen 25'000 und 30’000 Franken.
Nau.ch: Sie sind schon seit 2004 für die Gemeinde Lichtensteig tätig und konnten viel erreichen. Was motiviert Sie nach dieser Zeit für Ihre Nationalratskandidatur?
Müller: In den vergangenen Jahren haben wir gemeinsam mit unserer engagierten Bevölkerung tatsächlich beachtliche Fortschritte erzielt, was uns sogar die Auszeichnung mit dem Wakkerpreis eingebracht hat. Unsere Kleinstadt dient als gutes Beispiel dafür, was möglich ist, wenn man mutig, innovativ und gemeinschaftlich in die Zukunft geht. Dieser Unternehmergeist und Gestaltungswille sind Qualitäten, die ich nach Bern bringen möchte, um aktiv an der Bewältigung der grossen Herausforderungen unserer Zeit mitzuwirken.
In diesem Prozess sind auch innovative Methoden von grosser Bedeutung, um die Bürger verstärkt in die Entwicklung und die politische Entscheidungsfindung einzubeziehen.
Nau.ch: Weshalb sind Sie überzeugt, die richtige Person für den Job als St.Galler Nationalrat zu sein?
Müller: Was ich in die politische Arena einbringen kann, sind eine leidenschaftliche Hingabe zur Problemlösung sowie umfangreiche Kompetenzen und Erfahrungen, die ich durch meine Tätigkeiten auf kommunaler, regionaler und kantonaler Ebene erworben habe. Diese reichhaltigen Erfahrungen erstrecken sich von der lokalen Basisarbeit bis hin zur politischen Arbeit auf kantonaler und nationaler Ebene.
Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir durch eine offene und innovative Herangehensweise gepaart mit der aktiven Einbindung verschiedener Interessengruppen in der Lage sind, die drängenden Herausforderungen unserer Zeit erfolgreich anzugehen.
Zur Person: Mathias Müller (41) ist seit 2013 Stadtpräsident von Lichtensteig und seit sieben Jahren Mitglied des Kantonsrats für die Mitte. Er tritt bei den Nationalratswahlen 2023 an.