Stetige Professionalisierung der Ereignisbewältigung im alpinen Gelände

Wenn Personen im alpinen Gelände verletzt oder getötet werden, ist das Zusammenspiel verschiedenster Spezialisten sehr wichtig

Ein Polizeiauto. - Polizei

Wenn Personen im alpinen Gelände verletzt oder getötet werden, ist das Zusammenspiel verschiedenster Spezialisten sehr wichtig. Das Alpinkader der Kantonspolizei St.Gallen organsierte mit allen möglicherweise involvierten Parteiorganisationen einen Ausbildungstag. Durchschnittlich wird die Kantonspolizei St.Gallen einmal pro Woche bezüglich einem Unfall im alpinen Gelände alarmiert. Je nach Ereignisart und -ort rücken verschiedenste Rettungsspezialisten und Sachverständige aus. Priorität hat selbstverständlich stets die medizinische Versorgung der Patienten. Diese wird in der Regel durch die Rega wahrgenommen. Sobald jedoch die Bergung im alpinen Gelände gewisse Anforderungen an die Retter stellt, werden Spezialisten der Alpinen Rettung beigezogen. Den Mitgliedern des Alpinkaders der Kantonspolizei St.Gallen obliegt die Tatbestandsaufnahme am Unglücksort. Zentral ist die Frage nach dem Grund des Unfalls. Diese Untersuchung leitet die Staatsanwaltschaft. Letztlich muss klar sein, dass es ein Unfall und kein Delikt war. In Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Forensik untersucht das Alpinkader dabei auch benutzte Gerätschaften oder Ausrüstungen der Verunfallten. Nebst Wander- und Kletterunfällen in Berggebieten oder an künstlichen Kletterwänden fallen auch Ski- und Schlittelunfälle, Lawinen-, Hängegleiter-, Basejumperunfälle und andere Trendsportarten, Vorfälle in Höhlen, mit Personenbeförderungsanlagen und Vermisstensuchen in Berggebieten oder in absturzgefährdetem Gelände in den Aufgabenbereich des Alpinkaders. Die zwölf Mitglieder üben ihre Tätigkeit nebst ihren angestammten Aufgaben aus. Sie verfügen alle über alpine Erfahrungen. Der Leiter dieser Spezialisten ist kurz vor dem Abschluss der Ausbildung als Polizei Bergführer. Im vergangenen Jahr wurden bei Ereignissen im Gebirge 14 Personen getötet und 13 verletzt. Tendenziell ist eine Zunahme von Freizeitunfällen feststellbar. Im laufenden Jahr wurde das Alpinkader bereits über 20 Mal aufgeboten. Nach einem theoretischen Halbtag wurde das Zusammenspiel von Rega, Alpiner Rettung Ostschweiz, Staatsanwaltschaft, Kompetenzzentrum Forensik, Dienstchef der Polizei, Alpinkader und Kantonaler Notrufzentrale beim "Tiergarten" in Plons praktisch geübt.