Liestal: Sterbehelferin Erika Preisig zieht nicht um

Die Sterbehelferin Erika Preisig wollte eigentlich fort von Liestal. Nun hat sie ihren Mietvertrag bis ins Jahr 2025 verlängert.

Erika Preisig bleibt mit ihrem Sterbezimmer weiterhin in Liestal. - Keystone

Beim Sterbezimmer der Ärztin Erika Preisig deutete eine Zeit lang alles auf einen Umzug hin. Nun verbleibt sie dennoch in Liestal, berichtet die «BZ Basel». Ihren Mietvertrag an der Oristalstrasse hat sie demnach bis ins Jahr 2025 verlängert.

Mit ihrer Stiftung Eternal Spirit begleitet Preisig jährlich rund 80 Menschen in den Tod. Viele davon sind Ausländer – in ihrer Heimat ist die Sterbehilfe oft verboten. Bisher ist die Beihilfe zum Suizid in Europa nur in der Schweiz, Deutschland, Luxemburg, Belgien und den Niederlanden erlaubt.

Zwei Sterbehilfen in Liestal

Seit 2019 hat Erika Preisig jedoch mit harter Konkurrenz zu kämpfen: Ihr Bruder hat im selben Haus eine eigene Freitodorganisation eingerichtet. Daraufhin wollte sich Preisig aus Liestal zurückziehen.

Der Traum, ins solothurnische Leimental zu ziehen, ging jedoch nicht in Erfüllung. Dort hätte die Ärztin eine alte Villa zu einem Bed and Breakfast mit Sterbezimmer umfunktioniert. Der Besitzer verkaufte das Haus aber an eine andere Partei.

Die Idee eines eigenen Hauses existiere noch, doch «wir haben keinen Druck», erklärte Preisig der Zeitung. Zudem hofft die Basel-Bieterin, dass ihre Institution bald nicht mehr so intensiv gebraucht wird. «Ich gehe davon aus, dass in den kommenden Jahren viele europäische Länder die Sterbehilfe einführen werden.»