Kanton Bern verbessert Darmkrebs-Vorsorge
Der Kanton Bern baut ab Herbst ein Darmkrebs-Screening-Programm auf. Der Grosse Rat hat am Mittwoch mit 136 zu 9 Stimmen bei 4 Enthaltungen einen entsprechenden Kredit von rund acht Millionen Franken für die Jahre 2020-2027 bewilligt
Ziel des Vorsorgeprogrammes sei es, alle Frauen und Männer im Alter zwischen 50 und 69 Jahren zu einer freiwilligen Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchung einzuladen, erklärte Hans-Peter Kohler (FDP) als Präsident der Gesundheits- und Sozialkommission. «Vorbeugen ist besser als Heilen». Bei Darmkrebs sei Prävention besonders wichtig.
Einen Rückweisungsantrag der SVP, die das Programm aus Kostengründen auf einen späteren Zeitpunkt verschieben wollte, lehnte das Parlament mit 103 zu 35 klar ab.
Die im Herbst startende Aufbauphase dauert zwei Jahre. Danach soll das Programm während mindestens fünf Jahren von einer noch zu bestimmenden Institution betrieben werden. Die Untersuchungen sind von der Franchise befreit. Die Teilnehmenden bezahlen lediglich den Selbstbehalt von zehn Prozent.
Darmkrebs ist in der Schweiz die dritthäufigste bösartige Krebsart und betrifft vor allem Menschen ab 50. Das Vorsorgeprogramm soll helfen, die Krankheit rechtzeitig zu erkennen und die Heilungschancen zu verbessern. Rund ein Dutzend Kantone verfügen bereits über ein Screening-Programm oder planen dessen Einführung.
