Neue Velowege: Reisst Basel bald Hälfte der Strassen auf?
Eine Initiative fordert, dass in Basel 240'000 Quadratmeter Strassen entsiegelt werden. Dafür müsste etwa die Hälfte der Strassenfläche aufgerissen werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Initiativen fordern in Basel mehr Grünfläche und Velowege.
- Falls sie angenommen werden, müsste etwa die Hälfte der Strassen aufgerissen werden.
- Ein Experte findet, dass das aber kaum umsetzbar ist.
Kommt es in der Stadt Basel bald zum grossen Umbau? Zwei Initiativen, nämlich die Gute-Luft-Initiative und die Zukunftsinitiative, fordern eine grosse Entsiegelung und Begrünung der Stadt.
Die Gute-Luft-Initiative verlangt, dass in den nächsten zehn Jahren 240'000 Quadratmeter Strasse entsiegelt werden. Ein schwieriges Unterfangen, wie der Basler Kantonsingenieur Roger Reinauer gegenüber der «BAZ» erklärt.

«Um zehn Prozent Entsiegelung bei einem normalen Strassenzug zu realisieren, muss unter anderem wegen der Entwässerung die Strasse zu 100 Prozent umgebaut werden», so Reinauer.
Weiter führt er fort: «Es müssten als 2,4 Millionen Quadratmeter Strasse umgebaut werden, wenn ich mit diesen zehn Prozent Entsiegelung pro Strasse rechne. Das würde ziemlich exakt der halben Strassenfläche der Stadt Basel entsprechen».
Zusätzlich verlangen die Initianten der Zukunftsinitiative, welche die gleichen sind, wie die der Gute-Luft-Initiative, dass nochmals 240'000 Quadratmeter Strassenfläche zu Velowegen und Fussgänger umstrukturiert werden. Bei der Annahme beider Initiativen würde das also bedeuten, dass 480'000 Quadratmeter Strassenfläche verschwinden würden.
Für Roger Reinauer ist das kaum umsetzbar. «Das ist relativ viel und stadtverträglich im vorgesehenen Zeitraum kaum leistbar», findet der Leiter des Tiefbauamts.