Kunsthalle Basel: Kunstschaffende solidarisieren sich mit Leiter
Über 2400 Kunstschaffende unterzeichnen einen offenen Brief für Mohamed Almusibli. Sie werfen den Medien eine «explosive Berichterstattung» vor.

Das Wichtigste in Kürze
- Mohamed Almusibli soll der neue Direktor der Basler Kunsthalle werden.
- Er geriet wegen seiner Unterschrift unter zwei offenen Briefen gegen Israel in die Kritik.
- Nun solidarisieren sich 2457 Kunstschaffende in einem weiteren offenen Brief mit ihm.
Mohamed Almusibli hatte mit seiner Unterschrift unter zwei offenen Briefen gegen Israels Vorgehen in Gaza für Aufsehen gesorgt. In einem Akt der Solidarität haben 2457 Kunstschaffende nun einen weiteren offenen Brief unterzeichnet. So wollen sie ihre Unterstützung für den neu gewählten Direktor der Basler Kunsthalle bekunden. Die «bz Basel» berichtet darüber.
Die Unterzeichner werfen der Zeitung und auch der «Basler Zeitung» vor, eine «explosive und verkürzte Berichterstattung» betrieben zu haben. Sie behaupten, dass dies zu einem «alarmierenden Anstieg» antisemitischer und antiarabischer Tendenzen geführt habe.
«Es muss möglich sein, etwas Undifferenziertes zu sagen»
Der Brief endet mit einer Aufforderung an den Basler Kunstverein: Er solle «Stellung gegen die faschistische Unterdrückung beziehen, die wir derzeit mit Entsetzen in der Kunst und in der Wissenschaft in ganz Europa und den USA erleben».
Jurriaan Cooiman, Mitunterzeichner des Briefs und Direktor des Festivals Culture Scapes sagte gegenüber «Bajour» dazu: «Es muss möglich sein, etwas Undifferenziertes zu sagen, ohne dass deswegen medial und politisch Druck auf den Arbeitgeber ausgeübt wird.»

Ein zweiter offener Brief wurde speziell von jüdischen Künstlern verfasst. Darin äussern sie ihre Schockierung über die «rassistische Hetzkampagne gegen Mohamed Almusibli». Sie wollten sich damit wehren, dass ihr «Bestreben gegen Antisemitismus von rechten Individuen und Parteien vereinnahmt und missbraucht wird».
Almusibli bedauert seine Unterschrift
In einem Statement der Kunsthalle schreibt Almusibli: «Ich bedauere meine Unterschrift unter den offenen Briefen, welche der Komplexität der Situation und meinen Positionen nicht gerecht werden.»
Seine Position entspreche der offiziellen Position der Schweiz und der Vision des UNO-Sicherheitsrats von zwei demokratischen Staaten.