Fusetea statt Fuzetea: Auch diese Produkte wurden umgetauft

Aus Fuzetea wird Fusetea. Keine Ausnahme: Immer wieder werden Marken umbenannt. Allerdings aus sehr unterschiedlichen Gründen.

Parisienne Mild

Ältere Raucher erinnern sich noch: Früher nannte Parisienne die gelb verpackten Zigaretten «Parisienne Mild». Heute ist «Jaune» auf den Packungen aufgedruckt. Schuld ist der Gesetzgeber, der Produktbezeichnungen wie «Light» oder «Mild» von Zigis verbannte. Könnte ja einer auf die Idee kommen, dass solche Kippen weniger schädlich sind.

OrangeFür stolze 40 Millionen Franken hat sich 2015 der Schweizer Telekom-Anbieter Orange in Salt umbenannt. Grund war nicht etwa das mässige Image der Marke. Wie so oft in der Geschichte der Wirtschaft ging es ums Geld: Für die Marke Orange musste der Telekom-Anbieter jährlich 20 Millionen Franken dem ehemaligen Besitzer France Télécom zahlen, dem die Marke gehört.

Der Name Orange ist aus der Schweiz komplett verschwunden. - Keystone
Parisienne ist heute nicht mehr «mild», sondern «jaune». - Flickr
Fuzetea muss in der Schweiz Fusetea heissen. - Coca Cola

Das Wichtigste in Kürze

  • Coca-Cola lanciert den Fuzetea in der Schweiz. Allerdings als Fusetea.
  • Unternehmen benennen Marken immer wieder um. Aber aus sehr unterschiedlichen Gründen.

Der Coca-Cola-Konzern will mit einem Eistee die Schweiz aufmischen. Fuzetea heisst die Marke, die der US-Konzern bereits in 27 Ländern vertreibt. Für den Schweizer Markt musste aber der Name angepasst werden. Aus Fuzetea wird Fusetea. Grund: Auf Mundart könnte man Fuzetea missverstehen, glauben die Verantwortlichen bei Coca-Cola.

Es ist nicht das erste Mal, dass eine Marke umbenannt wird. Die Gründe dafür sind ganz unterschiedlich. Nau zeigt bekannte Beispiele:

Capri-Sonne

Riesig war der Aufschrei, als der deutsche Lebensmittelhersteller SiSi-Werke ankündigte, die Capri-Sonne umzubenennen. Weil das Unternehmen das Süssgetränk international besser verkaufen wollte, musste ein englischer Name her. Der Shitstorm im Netz zeigte keine Wirkung: Seit Mitte 2017 hört der flüssige Dickmacher auf den Namen Capri-Sun.

Capri Sonne ist tot, es lebe die Capri-Sun! - Screenshot

TGVEs sind drei Buchstaben, die in ganz Frankreich für Herzklopfen sorgen: TGV. Train à Grande Vitesse. Doch dieser ruhmreiche Name ist seit letztem Sommer Geschichte. Stattdessen nennt der französische Bahnkonzern SNCF seinen Hochgeschwindigkeitszug jetzt inOui. Der Name soll auf die Pünktlichkeit verweisen, heisst es. Es ist Teil einer Marken-Strategie: SNCF betreibt Ouibus, Ouigo und OuiCar.

Der TGV ist verschwunden, gekommen ist inOui. - Keystone

Chrysler

Manche Manager haben wirklich schlechte Ideen. Das ist so ein Fall: Da sich Autos von Lancia Mitte des letzten Jahrzehnts in Europa nur schlecht verkauften, beschloss Besitzerin Fiat-Chrysler die US-Marke Chrysler, die sich wiederum in Europa auch schlecht verkaufte, als Lancia anzubieten. Logisch, oder? Der feine, aber bettelarme italienische Autobauer wurde plötzlich zu einem Volumenhersteller. Familienvan und Cabriolet inklusive. Zur Überraschung der Manager hatten die Europäer aber keine Lust auf Ami-Schlitten mit italienischem Badge. 2014 wurde das Projekt versenkt. Chrysler ist vom alten Kontinenten verschwunden, Lancia wurde beerdigt.

Der Chrysler 300C wurden in Europa als Lancia verkauft. Ein Flop. - Keystone

RaiderZum Schluss ein Klassiker: Mitte der 70er lancierte der Mars-Konzern den Schokoriegel Raider. Doch Ende der 80er empfand den Lebensmittelkonzern den Namen als öde. Ein cooler, moderner Brand musste her. 1991 wurde darum der Riegel in Twix unbenannt. Der Name Raider ist nie ganz verschwunden. Schon mehrfach hat der Konzern die Schoggi-Riegel für kurze Zeit wieder als Raider verkauft.

Wir erinnern uns an die nervtötende Werbekampagne: «Raider heisst jetzt Twix.» - Screenshot Youtube