Monika Rüegg Bless tritt ihr Amt am Tag nach der Wahl an
Monika Rüegg Bless tritt ihr Amt als Regierungsrätin für den Kanton Appenzell Innerrhoden an. Die CVP-Politikerin gibt dafür ihren momentanen Beruf auf.

Das Wichtigste in Kürze
- Monika Rüegg Bless wurde zur neuen Regierungsrätin von Appenzell Innerrhoden gewählt.
- Die CVP-Politikerin hat ihr Amt direkt am Tag nach der Wahl angetreten.
- Die 49-Jährige ist die dritte Frau in der Innerrhoder Standeskommission.
Die neue Innerrhoder Regierungsrätin hat keine Zeit zum Feiern: Nur einen Tag nach ihrer Wahl übernimmt Monika Rüegg Bless von ihrer Vorgängerin das Gesundheits- und Sozialdepartement. Ein Augenschein in Appenzell am ersten Arbeitstag der 49-jährigen CVP-Politikerin.
Das Coronavirus brachte im Halbkanton das politische Leben aus den Fugen: Die Landsgemeinde in Appenzell wurde abgesagt. Die Amtszeit der amtierenden Frau Statthalter Antonia Fässler, die per Ende April 2020 zurücktreten wollte, ging in die Verlängerung.
Monika Rüegg Bless ohne Konkurrenz
Am Sonntag fiel die Entscheidung um die Nachfolge an der Urne. Monika Rüegg Bless war ohne Konkurrenz, die Grossrätin aus Appenzell wurde klar gewählt. «Es ist schade, dass das Ritual der Wahl wegfallen musste.» Das sagt sie am Montag während der Mittagspause vor dem Rathaus in Appenzell.
Von den Behördenmitgliedern wird an der Landsgemeine ein schwarzer Mantel getragen. «Als neu gewähltes Regierungsmitglied wollte ich im Blumenkleid auf den Stuhl steigen.»
Farbe wird die neue Frau Statthalter trotzdem in den Halbkanton bringen. Zum Treffen erscheint sie mit rosa E-Bike und gelbem Regenmantel. Von allen Seiten fliegen ihr Glückwünsche zu. «Ich bin überglücklich über die Wahl», sagt eine langjährige Wegbegleiterin.

Es freue sie besonders, dass eine zweifache Mutter in die Regierung einziehe. Nach der späteren Bundesrätin Ruth Metzler und Antonia Fässler ist Monika Rüegg Bless die dritte Frau in der Innerrhoder Standeskommission.

Vor zehn Jahren leisteten die Mitglieder der Standeskommission durchschnittlich ein Pensum von 60 Prozent. Inzwischen sind die Anforderungen erheblich gestiegen. Für die Berufspolitikerin Antonia Fässler hatte neben dem Amt keine berufliche Tätigkeit mehr Platz.
Rüegg Bless will sich ganz dem Amt widmen
Sich ganz auf das Amt konzentrieren und ihre Tätigkeiten nach über 28 Jahren am Kantonsspital St. Gallen aufgeben will auch Monika Rüegg Bless. Sie war Leiterin Pflege der Klinik für Urologie und der chirurgischen Tagesstation. Zudem hatte sie den Freiwilligendienst unter sich und war stellvertretende Leiterin des Ethikforums des Kantonsspitals.
Ihr letzter Arbeitstag war am vergangenen Freitag. «Meine Vorgesetzten hatten mein Kündigungsschreiben heute Morgen auf dem Tisch.» Auf eine Abschiedsfeier musste coronabedingt verzichtet werden.