Langjähriger Pilatus-Chef Oscar J. Schwenk verstorben

Oscar J. Schwenk war jahrelang Chef der Stanser Pilatus Flugzeugwerke. Nun ist er verstorben.

Oscar J. Schwenk 2019 vor einer PC-24. (Archivaufnahme) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Das Wichtigste in Kürze

  • Der langjährige Pilatus-Chef Oscar J. Schwenk ist verstorben.
  • Er war von 1994 bis 2021 der Geschäftsführer.

Oscar J. Schwenk, der jahrelang die Stanser Pilatus Flugzeugwerke geleitet hatte, ist tot. Der 1944 Geborene verstarb am Samstag, wie das Unternehmen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen Bericht der «Nidwaldner Zeitung» bestätigte.

Schwenk war von 1994 bis 2021 Geschäftsführer respektive Verwaltungsratspräsident der Flugzeugwerke. Zudem war er unter anderem Verwaltungsratspräsident der Pilatus-Bahnen.

Gemäss der «Nidwaldner Zeitung» war die Belegschaft der Flugzeugwerke am Vormittag über den Hinschied ihres früheren Chefs informiert worden. Der Tod Schwenks kam demnach überraschend.

Gesicht der Pilatus Flugzeugwerke

Schwenk machte in Luzern die Matur und kam auf Umwegen zum Ingenieurberuf. Zuerst interessierte er sich mehr für Kunst und Landwirtschaft. Nach dem Studium arbeitete er bei den Eidgenössischen Flugzeugwerken in Emmen. 1979 wechselte er zu den Pilatus Flugzeugwerken, die etwa für ihre PC-6, einem Flugzeug, das auch auf sehr kurzen Pisten gut zurecht kam, bekannt waren.

Fast 30 Jahre lange sass Schwenk beim Stanser Unternehmen im Cockpit. 1994 wurde er Vorsitzender der Geschäftsleitung. Er übte das Amt, mit einem kurzen Unterbruch, bis 2012 aus. Von 2006 bis 2021 war er zudem Verwaltungsratspräsident.

Schwenk galt als eigentliches Gesicht der Pilatus Flugzeugwerke. Um klare Worte war er nie verlegen. Vehement verteidigte er den Export von Pilatus-Trainingsflugzeuge auch in Länder wie etwa Saudi-Arabien. Diese Flugzeuge gelten nicht als Kriegsmaterial. Zuletzt drohte Pilatus 2019 ein Verbot von Wartungsarbeiten im arabischen Raum.

Schwenk war 16 Jahre lang Verwaltungsratspräsident

Schwenk führte das Unternehmen mit einer Nischenpolitik erfolgreich. Seit 2001 beschäftigte es an seinem Hauptsitz in Stans mehr als 1000 Beschäftigte. 2013 überschritt der Umsatz die Milliarden-Grenze. Heute hat Pilatus mehr als doppelt so viele Angestellte in Stans. 2021, als Schwenk das Steuer abgab, belief sich der Umsatz auf 1,3 Milliarden Franken.

Mit viel Geschick machte Schwenk 2014 den Rollout des PC-24, des ersten Düsenflugzeugs von Pilatus, zum Volksfest mit 35'000 Personen. Das Geschäftsflugzeug zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass es auch auf kurzen Naturpisten starten und landen kann,

Schwenk leitete ferner 16 Jahre lang als Verwaltungsratspräsident die Geschicke der Pilatus-Bahnen. Er formte den früheren Bergbahnbetrieb zum modernen Tourismusbetrieb. Zudem übernahm er die Mineralquelle Bad Knutwil AG im Kanton Luzern.