Stadt Zürich

Kunsthaus Zürich schreibt erneut Verlust - trotz vieler Besucher

Keystone-SDA
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Zürich,

Trotz steigender Besucherzahlen und Sparmassnahmen verzeichnet das Zürcher Kunsthaus einen Verlust von 1,53 Millionen Franken.

Kunsthaus zürich vermisst zwei
Im vergangenen Jahr betrug der Verlust 1,53 Millionen Franken. (Archivbild) - Keystone

Trotz Sparmassnahmen und guter Besucherzahlen hat das Zürcher Kunsthaus Verlust gemacht: Im vergangenen Jahr betrug dieser 1,53 Millionen Franken. Das ist nur leicht weniger als im Vorjahr.

Über mangelndes Kunst-Interesse kann sich die Institution nicht beklagen: Rund 513'000 Besucherinnen und Besucher fanden im vergangenen Jahr den Weg in eine der Ausstellungen und Sammlungen. Das sind rund 10'000 mehr als 2023.

Mit rund 5,5 Millionen Franken nahm das Kunsthaus fast eine Million mehr mit Ticketverkäufen ein als im Vorjahr, wie dieses am Dienstag mitteilte.

Einnahmensteigerung reicht nicht aus

Auch mit den Vermietungen, dem Sponsoring und den Mitgliedschaften konnte das Kunsthaus ein Plus erzielen. Dennoch blieb unter dem Strich ein Minus von 1,53 Millionen Franken, wobei vorerst nicht ersichtlich ist, wohin die Zusatzeinnahmen gingen. Der vollständige Jahresbericht wird erst nach der Generalversammlung am 26. Mai publiziert.

Schon jetzt ist aber klar, dass die «strukturelle Finanzlage anspruchsvoll bleibt», wie es das Kunsthaus ausdrückt. Die Kosten für Infrastruktur, Sicherheit und Vermittlung liessen sich langfristig nicht durch mehr Eigenerträge finanzieren. Auch die eingeleiteten Sparmassnahmen genügen nicht.

Das Kunsthaus stellte bei der Stadt Zürich deshalb bereits im vergangenen Winter einen Antrag auf höhere Subventionen. Über die Höhe des Zusatzbetrags hielten sich Kunsthaus und Stadt bisher bedeckt.

Politische Diskussion um Subventionen

Die Stadt zahlte 2023 bereits Subventionen in der Höhe von rund 13,2 Millionen Franken. Der Kanton steuerte 730'000 Franken bei.

Schon jetzt ist klar, dass der Antrag im Parlament für Diskussionen sorgen dürfte. Die SVP verlangte einen «Subventions-Stopp». Es sei nicht nachvollziehbar, weshalb die Steuerzahler den Misserfolg der Kunsthaus-Führung berappen sollten.

Auch GLP und SP reagierten besorgt und forderten, dass die Frage nach den Verantwortlichen geklärt werde. Geleitet wird die Kunstgesellschaft von Ex-Nationalbankpräsident Philipp Hildebrand, heute Vizepräsident des Vermögensverwalters Blackrock.

Erweiterungsbau führt zu Mehrkosten

Hauptproblem ist die Eröffnung des Chipperfield-Erweiterungsbaus, mit dem die Ausstellungsfläche verdoppelt wurde. Diese Eröffnung führte zu viel höheren Personalausgaben, was das Kunsthaus gemäss eigenen Angaben «nicht ausreichend antizipiert» habe.

Die Kunstgesellschaft, die Trägerin des Kunsthauses, wies bereits per Ende 2023 ein negatives Vereinsvermögen von 4,455 Millionen Franken aus. Diese Situation dürfte sich mit dem erneuten Defizit nicht verbessert haben.

Das Kunsthaus hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2027 eine ausgeglichene Rechnung vorzulegen.

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