«Ja heisst Ja»: Feministische Demo auf Berner Waisenhausplatz

«Let's talk about yes»: Unter diesem Motto fand heute Dienstag auf dem Berner Waisenhausplatz eine Kundgebung statt. Nau.ch war live vor Ort.

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Nau.ch/Aydemir Hüseyin - Ein gemeinsames Schreien auf dem Berner Waisenhausplatz.

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute wird auf dem Berner Waisenhausplatz für «Nur Ja heisst Ja» demonstriert.
  • Die feministische Kundgebung begann um 15 Uhr.
  • Nau.ch war live vor Ort.

In der ganzen Schweiz wurde die Forderung laut, das aktuell geltende Sexualstrafrecht zu revidieren. Immer wieder finden in diesem Zusammenhang Demonstrationen und Kundgebungen statt.

Auf dem Waisenhausplatz findet heute eine feministische Kundgebung statt. - Screenshot Twitter

So auch heute auf dem Berner Waisenhausplatz. Ab 15 Uhr wurde für eine Aktualisierung und die Anpassung des Gesetzes demonstriert. Unter dem Motto «Let's talk about yes» wurde auf den sozialen Medien zu der Aktion aufgerufen. Rund 300 Personen waren schlussendlich vor Ort.

Anlass mit «sicherer Zone» für Betroffene

Der Anlass war geprägt von Ansprachen und Reden von Betroffenen. Mit emotionalen Schilderungen ihrer Erlebnisse machten Betroffene auf die aktuelle Situation aufmerksam.

Für viele war dies ein «Trigger» und aus diesem Grund wurde eine «sichere Zone» eingerichtet, in welcher sich Opfer von sexueller Gewalt sicher und ungestört über ihre Erlebnisse unterhalten konnten.

Politikerinnen warten auf Revision

Bis es zu einer Änderung im Gesetzestext kommt, brauche es «noch einiges», so SP-Nationalrätin und Co-Präsident Tamara Funiciello. «Man verlangt ja nur, was eigentlich selbstverständlich ist. Nämlich, dass zwei Menschen nur dann Sex miteinander haben, wenn es beide wollen.»

Und auch Grünen-Politikerin Sibel Arslan wartet ungeduldig: «Bei Gewalt gegen Frauen und Menschen, die das erleben, muss viel passieren. Corona hat dieses Problem eindrücklich aufgezeigt.»

«Einerseits ist es wichtig, dass die Opfer von sexueller Gewalt nicht verantwortlich gemacht werden für die sexuellen Übergriffe, die sie erleben. Zudem müsste sie viel mehr Ernst genommen werden», erklärt Arslan die Forderungen.