Ukraine und Russland einig über weiteren Gefangenenaustausch
Die Ukraine und Russland haben sich in Istanbul auf einen neuen Gefangenenaustausch geeinigt und setzen ihre Gespräche über eine mögliche Waffenruhe fort.

Die Ukraine und Russland haben bei Verhandlungen in Istanbul einen weiteren Austausch von Gefangenen vereinbart. Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow sagte vor Journalisten, dabei gehe es zuerst um einen Austausch schwer verletzter und schwer kranker Kriegsgefangener. Und die zweite Kategorie seien junge Soldaten zwischen 18 und 25 Jahren.
Dabei gelte jeweils das Prinzip «alle gegen alle». Geeinigt habe man sich also auf konkrete Kategorien «und nicht auf Ziffern».
Der Leiter der russischen Delegation Wladimir Medinski bestätigte die Vereinbarung über den Austausch von Gefangenen in den genannten Kategorien. Ihm zufolge werde angestrebt, in beiden Gruppen jeweils mindestens 1000 Kriegsgefangene auszutauschen. Zusätzlich wurde beiden Seiten zufolge auch ein Austausch von 6000 Leichen getöteter Soldaten vereinbart.
Folgegespräche und Waffenruhe im Fokus
Kiew schlug Umjerow zufolge den Russen zudem Ende Juni als nächsten Termin für Folgegespräche vor. Die Ukraine forderte ausserdem erneut ein Treffen auf höchster Ebene: «Alle Schlüsselfragen können nur auf Ebene der Führungsspitze gelöst werden», sagte Umjerow und sagte, auch eine Teilnahme des US-Präsidenten Donald Trump sei möglich.
Bezüglich der angestrebten Waffenruhe seien die beiderseitigen Vorschläge übergeben worden. Man sei derzeit noch dabei, das russische Dokument auszuwerten, sagte der Sprecher des ukrainischen Aussenministeriums, Heorhij Tychyj.
Die Ukraine wehrt sich mit westlicher Unterstützung seit über drei Jahren gegen eine russische Invasion.