Norwegische Ölplattformen erhöhen Sicherheit nach Gasleck

Norwegen hat nach dem Leck in der Nord-Stream-Pipeline die Sicherheit seiner Ölplattformen erhöht. Bei sechs Standorten wurden unbekannte Drohnen registriert.

Eine Plattform des Öl-Konzerns Equinor in der Ostsee. (Symbolbild) - equinor.com

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU will beim Leck in der Nord-Stream-Pipeline Sabotage nicht ausschliessen.
  • Norwegen hat jetzt zudem die Sicherheit seiner eigenen Ölplattformen erhöht.
  • Zuletzt hatten unbekannte Drohnen den Sicherheitsperimeter der Standorte verletzt.

Nach dem Leck in der Gas-Pipeline Nord Stream steigert Norwegen die Sicherheit seiner eigenen Öl-Plattformen. Wie der Rundfunksender NRK und die Zeitung «Verdens Gang» berichteten, hat der Öl- und Gaskonzern Equinor in der Nacht zum Mittwoch das Bereitschaftsniveau auf den norwegischen Anlagen erhöht.

Ölplattformen registrieren unbekannte Drohnen

Der norwegische Energieminister Terje Aasland erklärte: «Die Regierung hat beschlossen, Massnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit an Infostrukturstandorten, Landterminals und Plattformen auf dem norwegischen Kontinentalschelf zu erhöhen.»

Norwegen soll die Gas-Versorgungslücken in Europa wegen dem Ukraine-Krieg schliessen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP SCANPIX NORWAY/MARIT HOMMEDAL

Es wurde weder eine konkrete Bedrohung festgestellt noch die NATO um Unterstützung gebeten, so das Ministerium. Allerdings habe Equinor, das grösste Öl- und Gasunternehmen des Landes, kürzlich mitgeteilt, dass es die Behörden über die Sichtung von Drohnen unbekannter Herkunft in der Nähe einiger seiner Plattformen informiert habe.

Bei mindestens sechs Standorten hätten unbekannte Drohnen zuletzt den Sicherheitsperimeter von 500 Metern verletzt, so das Unternehmen.

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Mit Blick auf die vermutete Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee sieht Norwegen seine Öl- und Gasanlagen aber nicht in konkreter Gefahr. Es bestehe keine spezifische Bedrohung für den norwegischen Festlandsockel, sagte Ministerpräsident Jonas Gahr Støre am Mittwoch der Nachrichtenagentur NTB. Auf diesem Sockel befinden sich die Anlagen. Hilfe vonseiten der Nato bedürfe es derzeit nicht, sagte Støre demnach.

Gas-Blasen steigen in der Ostsee auf: In der Nacht zum 26. September 2022 haben Explosionen der Stränge der Pipeline «Nord Stream 1» und einen der beiden Stränge von «Nord Stream 2» zerstört. - DANISH DEFENCE/AFP

Insgesamt sind an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 drei Lecks entdeckt worden. Die Ursache wurde noch nicht festgestellt. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und die EU-Spitze halten Sabotage als Ursache für die Lecks für wahrscheinlich. In der Nähe der Anlagen in Norwegen - Stoltenbergs Heimatland - waren jüngst immer wieder Drohnen gesichtet worden.