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Amokfahrer von Magdeburg war bekannt als «Dr. Google»

Dina Müller
Dina Müller

Deutschland,

Am 20. Dezember raste Taleb A. mit dem Auto auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Bei seinen Mitarbeitern sorgte der Arzt schon vorher für Aufsehen.

Magdeburg Weihnachtsmarkt Amoklauf
Die ehemaligen Mitarbeiter vom Amokläufer in Magdeburg geben Auskunft über seine Tätigkeit als Arzt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Amoklauf auf einem Weihnachtsmarkt in Magdeburg kamen fünf Menschen ums Leben.
  • Der Täter, Taleb A., war als Arzt im Massregelvollzug Bernburg tätig.
  • Seine ehemaligen Mitarbeiter zweifelten schon länger an seinen medizinischen Kompetenzen.

Am 20. Dezember kam es in Magdeburg zu einem Schreckensereignis: ein Mann rast mit dem Auto durch einen Weihnachtsmarkt – fünf Menschen kommen ums Leben, über 200 werden verletzt.

Der Täter kann festgenommen werden. Es handelt sich um Taleb A. aus Saudi-Arabien.

A. war viereinhalb Jahre lang als Arzt im Massregelvollzug Bernburg tätig. Seit Ende Oktober liess er sich dort jedoch nicht mehr blicken. Er hatte sich krankschreiben lassen und nahm Urlaub, wie die «Mitteldeutsche Zeitung» berichtet.

Nachfragen der Zeitung ergeben jedoch, dass das Klinik-Personal schon vorher einige Zweifel an seiner Expertise hatte.

Als «Dr. Google» bekannt

«Es gab ständig Beschwerden bei anderen Ärzten und Vorgesetzten wegen Taleb A.», packt eine ehemalige Krankenschwester der Klinik aus. A. habe beispielsweise Suchtkranken gesagt: «Alkohol gut, Honig schlecht.»

Auch andere Quellen berichten von fragwürdigen Arbeitsmethoden. So soll A. «vor jeder gestellten Diagnose» erst das Internet zu Rat gezogen haben.

Deshalb sei er unter den Mitarbeitenden als «Dr. Google» bekannt gewesen.

Aufgrund seiner fehlenden Deutschkenntnisse sei es auch mehrfach zu Missverständnissen gekommen.

In einer anderen Klinik soll A. das Behandeln von Patienten ganz untersagt worden sein. Er soll mehrfach falsche Medikamente verschrieben haben. Damit brachte er Patienten teilweise sogar in Lebensgefahr.

«Türen vor der Nase zugeknallt»

Die Probleme mit A. waren nicht nur unter dem medizinischen Personal bekannt, sondern auch auf Patientenseite zu spüren. Manche Patienten wollten nicht mehr von A. behandelt werden.

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Und auch die Zusammenarbeit schien nicht einfach gewesen zu sein. Die ehemalige Krankenschwester berichtet: «Er ist völlig respektlos gegen weibliches Personal aufgetreten, hat uns die Türen vor der Nase zugeknallt.» Wenn etwas wegen Unklarheiten nachgefragt wurde, «reagierte er aggressiv».

Trotz mehrmaligem Melden bei Vorgesetzten schien A. keine Konsequenzen zu erfahren. „Hinweise von uns hat die Klinikleitung immer wieder abgewiegelt“, so die Ex-Mitarbeiterin.

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