Afrikanische Politiker verurteilen Putsch in Guinea

Die Afrikanische Union hat den Umsturzversuch in Guinea verurteilt.

Soldaten in Conakry - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch Frankreich fordert Freilassung von Präsident Condé.

Die Gemeinschaft lehne jegliche Machtübernahme durch Gewalt ab und fordere die sofortige Freilassung von Präsident Alpha Condé, erklärte die AU am Sonntag. Die Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten (Ecowas) forderte die Putschisten auf, «die körperliche Unversehrtheit» des Präsidenten zu respektieren, Condé unverzüglich freizulassen und zur verfassungsmässigen Ordnung zurückzukehren.

Frankreich verurteilte den Putschversuch ebenfalls. Der Präsident müsse sofort und ohne Bedingungen freigelassen werden, erklärte das Aussenministerium in Paris.

Offiziere einer Spezialeinheit hatten am Sonntag nach eigenen Angaben Präsident Condé gefangen genommen, die Verfassung ausser Kraft gesetzt und die Regierung «aufgelöst». Am Abend verhängten sie eine landesweite Ausgangssperre.

Condé hatte vergangenes Jahr eine Verfassungsänderung durchgesetzt, die ihm eine dritte Amtszeit ermöglichte. Im Oktober wurde der heute 83-Jährige zum Sieger der von Gewalt begleiteten, umstrittenen Wahl erklärt, was zu Massenprotesten führte. Bei Zusammenstössen mit den Sicherheitskräften wurden damals dutzende Menschen getötet.

Nach Jahrzehnten der Diktatur war Condé 2010 der erste demokratisch gewählte Präsident Guineas. Menschenrechtsaktivisten kritisierten jedoch den zunehmend autoritären Führungsstils des Staatsoberhauptes.