Die Sängerin Sophie Hunger übt gegen das diesjährige «Moon & Stars» scharfe Kritik. Grund dafür ist das ausschliesslich von Männern besetzte Programm.
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Sophie Hunger hat sich über das ausschliesslich von Männern besetzte Programm des diesjährigen «Moon & Stars» in Locarno geärgert. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Sängerin Sophie Hunger ärgerte sich über das diesjährigen «Moon & Stars».
  • Grund sei das ausschliesslich von Männern besetzte Programm.
  • Unter anderem werden Die Fantastischen Vier, James Blunt und Marc Sway auftreten.

Sophie Hunger hat sich über das ausschliesslich von Männern besetzte Programm des diesjährigen «Moon & Stars» in Locarno geärgert. Man prüfe jedes Jahr die Verfügbarkeit von «Hunderten von Musikerinnen», konterte die Festivalleitung. Sie fände die Kultur der Denunzierung übers Internet «ekelhaft», schrieb Sophie Hunger am Mittwochabend auf Twitter.

Sophie Hunger
Sängerin Sophie Hunger übt Kritik. - Keystone

«Aber was genau sollen wir tun? Frauen, vergesst die kultivierte Diskussion, das demütige Warten auf Teilhabe.» Die NZZ griff den «Wutausbruch» der Schweizer Musikerin und Songwriterin in ihrer Online-Ausgabe auf.

Festivalleiter hässig: «Schwachsinn und Polemikmacherei»

Festivalleiter Dani Büchi bezeichnete Sophie Hungers Tweet gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA als «Schwachsinn und Polemikmacherei». Es sei dieses Jahr leider nicht möglich gewesen, eine Musikerin zu buchen, welche 8000 bis 10'000 Besucherinnen und Besucher anlocke. Würden weniger als 8000 Tickets verkauft, schreibe das «Moon & Stars» Verluste.

scorpions
Die Scorpions performen auf der Bühne im Jahr 2018. - Keystone

Der Grund: Das «Moon & Stars» sei kein Festival mit einem Gesamtprogramm, sondern eine Aneinanderreihung von Einzelkonzerten; jedes müsse für sich alleine funktionieren, hielt Büchi fest.

In dieser Liga gebe es leider nur sehr wenige Musikerinnen. Der Markt sei enorm klein, so Büchi weiter. Er selber bedaure dies sehr.

«Das 'Moon & Stars' würde gerne mehr Künstlerinnen auf der Bühne sehen.» Man prüfe jedes Jahr die Verfügbarkeit von «Hunderten von Musikerinnen».

«Moon & Stars»
Amy McDonald beim «Moon & Stars» in Locarno. - Keystone

Mit ihrem Tweet griff Hunger nicht nur die Festivalleitung, sondern auch die Sponsoren an, darunter die Migros. Der Detailhändler werde mit «Moon & Stars» das Gespräch suchen, sagte Mediensprecher Patrick Stöpper auf Anfrage von Keystone-SDA. Die Kritik von Sophie Hunger sei nicht von der Hand zu weisen. Bei den eigenen Festivals wie «Hiking Sounds» achte die Migros jeweils darauf, dass auch weibliche Künstlerinnen zum Zug kämen.

Am diesjährigen «Moon & Stars» auf der Piazza Grande treten zwischen dem 14. und 24. Juli unter anderem Zucchero, Die Fantastischen Vier, James Blunt und Marc Sway auf.

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