Die Vogelgrippe steht seit Jahren ganz oben auf der Liste möglicher Pandemie-Ursachen. Nun mutiert das Virus – und springt in den USA auf Menschen über.
Vogelgrippe
Die Vogelgrippe breitet sich seit der Entdeckung eines neuen Stammes im Jahr 2020 rasant aus. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Vogelgrippe ist schon lange als Bedrohung auf dem Radar von Gesundheitsexperten.
  • Das H5N1-Virus hat Potenzial, eine Pandemie mit einer hohen Sterblichkeitsrate auszulösen.
  • Anlass zu aktueller Besorgnis gibt vor allem die neue Übertragungsfähigkeit der Krankheit.
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Amerikanische Wissenschaftler schlagen Alarm: Eine Pandemie der Vogelgrippe könnte bevorstehen. Und sogar «100 Mal schlimmer als Covid-19» sein, warnen Experten.

Seit der Entdeckung eines neuen Stammes im Jahr 2020 breitet sich das H5N1-Virus rasant aus. Es betrifft Wildvögel in jedem US-Bundesstaat, kommerzielle Geflügelbetriebe und einheimische Schwärme, die in privaten Gärten unterwegs sind.

Doch das grössere Problem: Das Virus wurde mittlerweile auch bei Säugetieren nachgewiesen. Rinderherden in vier US-Bundesstaaten sind infiziert, ein Milchviehhalter in Texas hat das Virus bereits eingefangen.

Virus mit grossem Pandemiepotenzial

«Dieses Virus steht seit vielen Jahren ganz oben auf der Liste möglicher Pandemien», sagt Dr. Suresh Kuchipudi, ein Forscher aus Pittsburgh, gegenüber «Daily Mail». Die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs hat heuer allerdings ein Allzeithoch erreicht.

So betont Kuchipudi, dass das H5N1-Virus weltweit bei verschiedenen Arten nachweisbar ist. Es zeigt die Fähigkeit, eine Vielzahl von Säugetierwirten, einschliesslich Menschen, zu infizieren. «Daher denke ich, dass dieses Virus die grösste Bedrohung darstellt, die sich direkt vor unseren Augen abspielt.»

Vogelgrippe
Ein mögliches Überspringen der Vogelgrippe auf den Menschen bereitet Gesundheitsexperten Sorgen.
Rinder verbreiten H5N1
Berichten zufolge hat ein Milchviehhalter in den USA das H5N1-Virus von seinen Kühen eingefangen. (Symbolbild)
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Die Krankheit hat eine hohe Sterblichkeitsrate. Rund 52 Prozent der seit 2003 infizierten Menschen haben nicht überlebt.
Impfstoff wird getestet.
Nun testet die nationale Gesundheitsbehörde der Vereinigten Staaten (CDC) Komponenten zur Herstellung eines Impfstoffs.

Die Sterblichkeitsrate der Vogelgrippe ist enorm hoch. Rund 52 Prozent der Menschen, die seit 2003 das H5N1-Virus eingefangen haben, haben laut der Weltgesundheitsorganisation nicht überlebt.

Zum Vergleich: Covid-19 tötet derzeit weniger als 0,1 Prozent der Infizierten. Selbst zu Beginn der Pandemie lag die Sterblichkeitsrate bei weniger als der Hälfte derjenigen der Vogelgrippe – etwa 20 Prozent.

«Dieses Virus scheint 100 Mal schlimmer zu sein als Covid. Oder könnte es sein, wenn es mutiert und seine hohe Sterblichkeitsrate beibehält», sagt John Fulton, ein Pharmaberater.

Mutation der Vogelgrippe bereitet Sorge

Für das H5N1-Virus sind vor allem Husten, Kopfschmerzen und Fieber typische Symptome. Ähnlich wie bei den meisten Grippeviren. Allerdings verlaufen viel mehr Krankheitsbilder schwer und enden in tödlichen Lungenentzündungen.

Eine gute Nachricht ist, dass sich bisher niemand infiziert hat, der nicht engen Kontakt zu Tieren hatte. Die Tatsache, dass das Virus nun auch bei Rindern gefunden wurde, könnte allerdings bedeuten, dass es beginnt zu mutieren. «Wir hatten die Vogelgrippe vor letzter Woche noch nie bei Rindern gesehen. Das ist neu», sagt Mandy Cohen von der nationalen Gesundheitsbehörde der Vereinigten Staaten (CDC) gegenüber «Washington Post».

Bereitet Ihnen die Vogelgrippe Sorgen?

Die CDC testet bereits Komponenten zur Herstellung eines Impfstoffs gegen das Virus. Mit der vollen Unterstützung des Weissen Hauses. «Wir nehmen die Gesundheit und Sicherheit der amerikanischen Bevölkerung ernst», sagt Pressesprecherin Karine Jean-Pierre. «Unsere oberste Priorität ist es, Gemeinschaften gesund, sicher und informiert zu halten.»

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