Meilen: Schweizergarde-Kommandant – Mann mit Kettensäge bedroht?
Das Wichtigste in Kürze
- Daniel Anrig soll einen Mann mit einer Kettensäge wegen Eifersucht bedroht haben.
- Doch der Ex-Kommandant behauptet, dass dies in Wirklichkeit sein Gegenüber gemacht habe.
- Das Gericht soll bald eine Entscheidung im skurrilen Fall treffen.
Ein ehemaliger Kommandant der Schweizergarde, Daniel Anrig, steht aktuell vor dem Bezirksgericht Meilen.
Der 51-jährige Ex-Polizei- und Schweizergarde-Offizier wird beschuldigt, einen Mann mit einer Kettensäge bedroht zu haben.
An einem Novembermorgen im Jahr 2022 soll sich der Vorfall im Garten eines Einfamilienhauses an der Zürcher Goldküste ereignet haben.
Anrig habe dabei den Geschäftsführer eines Unternehmens mit einer schweren «Stihl M5 500i»-Kettensäge bedroht. Anrig verbrachte daraufhin 87 Tage in Untersuchungshaft.
Anklage gegen beide Parteien
Neben Daniel Anrig ist auch der Geschäftsführer angeklagt; beide wegen Drohung und falscher Anschuldigung.
Es herrscht Uneinigkeit über Täter- und Opferrolle, wie die «NZZ» berichtet. Die Staatsanwältin hat beide angeklagt, schenkt allerdings dem Geschäftsführer Glauben.
Die Verteidigerin kritisiert eine angeblich einseitige Untersuchung. Sie fordert einen Freispruch, 180'000 Franken Genugtuung für den Reputationsschaden von Anrig und 300 Franken Entschädigung pro ungerechtfertigten Hafttag.
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Der Anwalt des Geschäftsführers beantragt ebenfalls einen Freispruch und eine Genugtuung von 9000 Franken. Er argumentiert, dass die Schilderungen Anrigs mit dem Gartenhäuschen völlig lebensfremd seien.
Das Urteil wurde noch nicht gesprochen.