Die Mauserzeit ist eine entscheidende Phase im Leben vieler Vogelarten. Was genau es mit diesem Prozess auf sich hat – und was man als Halter tun kann.
Sumpfmeise auf Ast
Je nach Vogelart findet die Mauser unterschiedlich häufig im Jahr statt. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Mauser ist ein natürlicher Prozess, bei dem alte Federn durch neue ersetzt werden.
  • Viele Vogelarten durchlaufen die Mauser einmal im Jahr.
  • Der Energieaufwand für den Federwechsel ist enorm.
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Die Mauser klingt vielleicht ein wenig danach, hat aber mit Mäusen nichts zu tun. Vielmehr liegt der Ursprung des Begriffs im Lateinischen und lässt sich von dem Verb «mutare» ableiten. Das bedeutet «tauschen, wechseln» – und impliziert den Prozess, der der Mauser innewohnt.

Denn Vögel erneuern während der Mauser ihre Federn. Warum? Weil der Austausch es den Tieren ermöglicht, ihre abgenutzten oder beschädigten Federn zu ersetzen. Für eine effiziente Thermoregulation und Flugleistung ist das unerlässlich, gar ein lebenswichtiger Prozess.

Je nach Vogelart mausert es sich unterschiedlich

Je nach Art und Lebensraum kann die Mauser zu verschiedenen Jahreszeiten auftreten. In gemässigten Klimazonen findet sie oft nach der Brutzeit im späten Sommer oder Herbst statt. Einige Arten, wie beispielsweise die Enten, haben eine zweimalige Mauser pro Jahr, während andere nur einmal jährlich mausern.

Enten auf Wiese
Enten mausern sich in der Regel zweimal im Jahr. - Depositphotos

Beim Umfang des Wechsels gibt es ebenfalls Unterschiede: Bei einer Teilmauser werden nur bestimmte Bereiche des Federkleides erneuert. Bei der Vollmauser erfolgt ein umfassender Austausch aller Federn.

Steht ein Federwechsel an, sind Vögel besonders anfällig für Stress, Angriffe und Krankheiten. Das liegt daran, dass die Energie, die sie normalerweise für Flucht und Nahrungssuche aufwenden, nun in die Mauser investiert wird.

Bedürfnisse beim Federwechsel beachten

Nahrungssuche und Flucht fallen für von Tierliebhabern gehaltene Kanarienvogel, Papageien oder Sittiche zwar weg. Dennoch benötigen auch sie ein bisschen mehr Zuwendung und Aufmerksamkeit als sonst.

Wellensittich im Käfig
Vögel, die im Haus gehalten werden - wie etwa dieser Wellensittich -, sind während der Mauser mit weniger akuten Gefahren konfrontiert. - Depositphotos

Zum einen sollte die Ernährung auf die anstrengende Phase abgestimmt, reich an Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen sein. Diese Nährstoffe sind für das Wachstum neuer Federn und für ein stabiles, gesundes Immunsystem unerlässlich.

Zusätzlich zur Ernährung spielt die Umgebung eine wichtige Rolle. Vögel benötigen einen sicheren und stressfreien Lebensraum, der ihnen ausreichend Ruhe und Schutz bietet. Halter von Ziervögeln sollten daher sicherstellen, dass ihre Vögel während der Mauserzeit nicht gestört werden.

Falls bei der Federbildung Probleme auftreten, ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam. Der kann den Vogel auf entsprechende Erkrankungen untersuchen.

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