Mitten im Krieg wird Russlands Verteidigungsministerium von Skandalen erschüttert. Nach einer Bestechungsaffäre greifen sich die Ermittler nun einen General.
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Ein Blick auf das Gebäude des russischen Verteidigungsministeriums: Der Chef der Kaderverwaltung beim Ministerium, Generalleutnant Juri Kusnetzow, wurde festgenommen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Russland ist Juri Kusnetzow, ein ranghoher General, festgenommen worden.
  • Ihm wird laut Berichten eine Straftat vorgeworfen.
  • Das russische Verteidigungsministerium kommt damit weiterhin nicht zur Ruhe.
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Kurz nach einem Korruptionsskandal und der Entlassung von Verteidigungsminister Sergej Schoigu ist in Russland ein weiterer hochrangiger General festgenommen worden. Betroffen sei der Chef der Kaderverwaltung beim Ministerium, Generalleutnant Juri Kusnetzow, dem eine Straftat vorgeworfen werde, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass.

Nähere Angaben machte die Agentur dazu nicht. Das beim Ministerium gut vernetzte Militärblog Rybar berichtete derweil, dass die Ermittler sich für Kusnetzows Tätigkeit auf seinem vorherigen Posten interessierten, als er Chef des Dienstes für den Schutz von Staatsgeheimnissen war. Die Polizei durchsuchte Büroräume und das Haus des Beamten.

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Erst Ende April war mit Timur Iwanow ein ranghoher General ins Visier der Ermittler geraten. Der für Bauprojekte verantwortliche Vize-Verteidigungsminister wurde wegen eines Bestechungsskandals verhaftet. Iwanow galt als enger Vertrauter von Minister Schoigu. Präsident Wladimir Putin löste nun im Zuge einer Regierungsumbildung Schoigu als Verteidigungsminister ab. Allerdings bekam der 68-Jährige mit der Ernennung zum Sekretär des nationalen Sicherheitsrats einen ehrenvollen Abgang.

Experten sehen die Aufdeckung der Skandale beim Ministerium auch vor dem Hintergrund des Angriffskriegs gegen die Ukraine. Nach mehr als zwei Jahren sind die Ergebnisse der russischen Invasion aus Kremlsicht immer noch dürftig.

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