Marco Odermatt äussert sich in der Nachhaltigkeitsdebatte im Ski-Zirkus zurückhaltend. Das gefällt der Umweltorganisation Greenpeace ganz und gar nicht.
Marco Odermatt
Die Klima-Aussagen von Marco Odermatt kommen bei der Umweltorganisation Greenpeace nicht gut an. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Marco Odermatt weigert sich, einen offenen Brief an die FIS zu unterschreiben.
  • In diesem fordern 140 andere Athletinnen und Athleten mehr Nachhaltigkeit im Skizirkus.
  • Nun kritisiert die Umweltorganisation Greenpeace Odermatt für seine Haltung.
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Marco Odermatt ist der gefeierte Held der Ski-WM in Courchevel/Méribel. Der Schweizer holt sich in der Abfahrt und im Riesenslalom Gold. Die Ski-Welt verneigt sich vor dem Schweizer.

Doch nicht alle sind zufrieden mit dem 25-Jährigen. Nathan Solothurnmann, Greenpeace-Klimaexperte, sagt in der «Luzerner Zeitung»: «Marco Odermatt scheint den Ernst der Lage noch nicht ganz begriffen zu haben.» Sport-Stars wie er hätten in der Nachhaltigkeitsdebatte eine Vorbildfunktion. Dieser sei er sich aber offenbar nicht bewusst.

Grund für die Kritik: Odermatt weigert sich, einen offenen Brief an die FIS zu unterzeichnen. Dieser wurde neben vielen anderen Ski-Stars auch von Shiffrin und Kilde unterschrieben.

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Marco Odermatt krönt sich an der Ski-WM zum Doppelweltmeister.
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Allerdings weigert sich der Ski-Dominator einen offenen Brief an die FIS zum Thema Nachhaltigkeit zu unterschreiben.
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Dafür gibt es Kritik von Greenpeace.
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Die Umweltorganisation bemängelt, dass Odermatt «den Ernst der Lage noch nicht ganz begriffen hat».

Das Schreiben fordert mehr Nachhaltigkeit im Skizirkus. Die Unterzeichnenden wollen, dass alle FIS-Anlässe bis 2035 klimaneutral sind. Dazu soll eine neue, unabhängige Nachhaltigkeitsabteilung das Thema Nachhaltigkeit transparenter behandeln.

Odermatt erklärt seine Nicht-Unterschrift: «Ich wollte meinen Namen nicht an die vorderste Stelle setzen. Weil ich den Forderungen nicht zu 100 Prozent gerecht werden kann.»

Fahre er am Sonntag in Kranjska Gora einen Riesenslalom und am Montag in Andorra ein Abfahrtstraining, müsse man im Privatjet reisen. «Das geht einfach nicht anders», so Odermatt.

Und weiter: «Dass wir jetzt ein zweites Mal in dieser Saison in die USA fliegen, sehe ich nicht als überaus tragisch.» Man fahre im Weltcup. Wenn man nicht mehr so weit reisen wolle, soll man im Europacup starten.

Sollte sich Odermatt vermehrt für Nachhaltigkeit im Skizirkus einsetzen?

Raum für Veränderungen sieht der Ski-Dominator allerdings schon: «Man sollte so gut wie möglich planen, das ist wichtig.»

Greenpeace kritisiert Marco Odermatt

«Klimaschutz bedeutet mehr, als nur auf ein paar Flüge zu verzichten», kritisiert Solothurnmann Odermatts Haltung. Wenn er als gutes Beispiel vorangehe, könne er viel mehr bewirken, als nur die eigenen Emissionen zu senken.

Die Klimaerwärmung macht die Durchführung von Skirennen massiv teurer und immer öfter unmöglich. Deshalb müsse die FIS laut dem Greenpeace-Experten handeln. Und fordert eine geschickte Planung der Austragungsorte, eine Anreise der Fans mit dem ÖV und ökologisches Catering vor Ort.

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