Japan trauert um Baseball-Legende Shigeo Nagashima
Er war in dem Inselstaat schon berühmt, noch bevor japanische Baseball-Profis in den USA Karriere machten. Nun ist Shigeo Nagashima gestorben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die japanische Baseball-Legende Shigeo Nagashima ist 89-jährig gestorben.
- «Mr. Pro Baseball» gewann in seiner Heimat viele Titel als Spieler und Trainer.
- Seinen Tod verkündeten Zeitungen in Sonderausgaben.
Japan trauert um einen der berühmtesten Sportler seiner Geschichte. Shigeo Nagashima, der als aktiver Baseballspieler verehrt wurde und anschliessend auch als Trainer grosse Erfolge feierte, ist im Alter von 89 Jahren gestorben.
Seinen Tod bestätigten die Yomiuri Giants aus Tokio – das Team, das Nagashima mit berühmt gemacht und später trainiert hatte. Eine Todesursache wurde nicht genannt. Seine aktive Zeit als Baseballspieler war in den 1960er und 1970er Jahren.
Den Tod von «Mr. Pro Baseball», wie Nagashima in Japan genannt wurde, verkündeten Zeitungen in Sonderausgaben, die an Strassenecken verteilt wurden – eine Reminiszenz an frühere Zeiten, als Zeitungen besonders wichtige Nachrichten auf diese Weise in die Welt trugen.
Japans Regierungssprecher Yoshimasa Hayashi sagte, Nagashima habe «der Gesellschaft lebhafte Träume und Hoffnungen gegeben».
Serienmeister mit den Giants
Nagashima war in einer Zeit berühmt, bevor japanische Spieler wie Ichiro Suzuki und Shohei Ohtani in der nordamerikanischen MLB zu Superstars wurden. Er trug dazu bei, dass die Giants zwischen 1965 und 1973 neunmal in Folge die Japan Series, die japanische Meisterschaft, gewannen.
Insgesamt war Nagashima 17 Jahre lang als Spieler aktiv. 1974 trat er zurück, um wenig später als Coach bei den Giants anzuheuern. Diese trainierte er von 1975 bis 1980.
Nach einer Auszeit kehrte Nagashima 1993 auf die Trainerbank zurück und führte die Giants 1994 zum Titel in der Japan Series. Auch im Jahr 2000 gewann er die Meisterschaft.
Schlaganfall machte Strich durch Rechnung für Olympia 2004
Ein grosser Traum blieb Nagashima verwehrt: 2004 sollte er die japanische Auswahl bei den Olympischen Spielen in Athen betreuen, erlitt aber einige Monate zuvor einen Schlaganfall.
Jahre später kam dann doch noch sein olympischer Moment: Bei der Eröffnung von Olympia 2021 in Tokio war er einer der letzten Fackelträger vor Entzündung des olympischen Feuers.
