Behrami spielt nicht mehr in der Nati, das hat er gestern gleich selbst verkündet. Stimmt gar nicht, sagt der Verband. War alles nur ein Missverständnis?
Vladimir Petkovic und Valon Behrami.
Vladimir Petkovic und Valon Behrami. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gestern hat Valon Behrami verkündet, dass er aus der Nati rausgeworfen wurde.
  • Gemäss Coach Vladimir Petkovic sind aber noch keine endgültigen Entscheidungen getroffen.
  • Ist also alles nur ein grosses Missverständnis zwischen dem Nati-Star und dem Verband?

«Meine internationale Karriere ist beendet.» Dies schrieb unser Nati-Star Valon Behrami am Montagabend um 19.07 Uhr auf Twitter. Zuvor hatte der Routinier (83 Länderspiele) dem TV-Sender «RSI» seinen Rauswurf bestätigt, von einer «politischen Entscheidung» gesprochen und zum Rundumschlag gegen den Verband ausgeholt.

Die Meldung wühlte die Schweizer Sportwelt dermassen auf, dass sich der Verband anschliessend dazu entschied, noch am gleichen Tag eine Stellungnahme zu veröffentlichen. Diese wurde am späten Montagabend auf der Homepage des Schweizer Fussballverbandes aufgeschaltet und beim Durchlesen wird klar: Die Diskussion ist nun erst so richtig lanciert. In der Mitteilung wird nämlich der Nationaltrainer Vladimir Petkovic zitiert und dieser stellt die Situation komplett anders dar, als dies Valon Behrami einige Stunden zuvor getan hatte.

So widerspricht Petkovic zum Beispiel Behramis Vorwurf, dass die Entscheidung politisch gewesen sei. «Das ist allein meine Entscheidung, und die basiert auf sportlichen Kriterien. Mit Politik hat das null und nichts zu tun.» Doch damit nicht genug. Gemäss der Stellungnahme, hat sich Petkovic nämlich nach der WM lediglich «gewisse Überlegungen» gemacht, mit einigen Spielern «Kontakt aufgenommen», aber keine «endgültigen Entscheidungen getroffen».

Dem Nati-Trainer sei es in erster Linie darum gegangen, routinierte Spieler aus erster Hand zu informieren und gleichzeitig auch über deren sportliche Zukunft zu sprechen. Es hört sich also ganz so an, als ob die internationalen Karrieren von Valon Behrami und Co. vorerst doch noch nicht zu Ende sind. War das ganze etwa nur ein grosses Missverständnis?

Auch wenn vieles nach der Stellungnahme des Verbandes unklar bleibt, sicher ist, Petkovic hat «Pläne für die Zukunft». So will er im Herbst 2018 – im Rahmen der UEFA Nations League gegen Island und Belgien sowie den Freundschaftsspielen gegen England und Katar – einigen jungen Spielern Einsatzchancen geben, damit sich diese für zukünftige Einsätze empfehlen können. «Auf der Basis der dabei gewonnen Erkenntnisse können wir im Frühjahr 2019 die Qualifikation für die EURO 2020 planen», wird Petkovic zum Abschluss zitiert.

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