Eklat in NHL: Wird Rassismus auch im Eishockey zum Problem?

Schalke-Boss Clemens Tönnies äusserte sich abfällig gegenüber Afrikaner und Malcom wurde bei seinem Debüt für Zenit St. Petersburg als unerwünscht betitelt. Inter-Stürmer Romelu Lukaku wurde mit Affenlauten beleidigt und die bulgarischen Fans diskriminierten in der EM-Quali die dunkelhäutigen Engländer. Zuletzt erschütterten gleich mehrere Rassismus-Skandale den Fussball.

Nun wird das Thema auch im Eishockey mehr und mehr zum Problem. Besonders im Kreuzfeuer: Bill Peters, welcher mittlerweile nicht mehr Trainer der Calgary Flames ist.

Akim Aliu schrieb am Montag auf Twitter, dass er in seiner Rookie-Saison 2009/10 mehrmals mit dem N-Wort beleidigt wurde. Aliu spielte zu dieser Zeit unter Chefcoach Peters bei den Rockford IceHogs in der American Hockey League (AHL).

Im Fokus soll dabei der Musikgeschmack des heute 30-Jährigen gestanden haben. Zu diesem sagte Bill Peters damals: «Ich habe genug von diesem Ne***-Scheiss.»

Aliu, der im Alter von sieben Jahren von Nigeria nach Kanada kam, lehnte sich dann gegen den Rassismus auf. Danach habe Peters aber beim General Manager seine Degradierung gefordert.

Mit dem Tschechen Michal Jordan, mittlerweile in der KHL, ging ein weiterer Spieler auf die Vorwürfe ein. Jordan, der in Carolina unter Peters spielte, schrieb auf Twitter: «Er hat mich getreten und andere Spieler gegen den Kopf geschlagen.»

Mittlerweile reagierte Bill Peters auf die Anschuldigungen von Aliu. In einem Brief an Flames-General-Manger Brad Treviling schrieb er: «Ich bereue diesen Vorfall, seit er passiert ist und möchte mich bei allen entschuldigen.» Zu den Misshandlungsvorwürfen allerdings schwieg der 53-Jährige.

Die NHL selbst meinte zum Vorfall: «Das mutmassliche Verhalten ist abstossend und inakzeptabel.»

Die Calgary Flames, früherer Club von Reto Berra und Sven Bärtschi, suspendierten Peters vorerst und leiteten eine interne Untersuchung ein.

Nun ist aber klar: Bill Peters ist nicht länger Trainer der Calgary Flames. Er hat am Freitag gekündigt. Dies bestätigte die Franchise aus der NHL.