Jeannine Gmelin bestreitet am kommenden Wochenende in Duisburg (D) ihren ersten Wettkampf in dieser Saison.
Jeannine Gmelin Rudern
Jeannine Gmelin ist von ihrem Weg überzeugt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jeannine Gmelin startet am Wochenende in Deutschland in die neue Saison.
  • Die Schweizer Ruderin blickt auf turbulente Tage zurück.

Jeannine Gmelin wird am Wochenende in Duisburg (D) ihren ersten Wettkampf der Saison bestreiten. Die weltbeste Skifferin der letzten beiden Jahre hat turbulente Zeiten hinter sich.

2017 gewann sie WM- und 2018 EM-Gold. Trotz dieser Resultate war die Perfektionistin nicht rundum zufrieden. Sie führte die Niederlage auch auf die Trainingsplanung zurück, da sie von der Philosophie des im April 2018 zum Chefcoach beförderten Edouard Blanc nicht wirklich überzeugt ist.

Blanc ersetzte Robin Dowell, zu dem Gmelin ein grosses Vertrauensverhältnis besitzt. Dowell war zwar weiterhin für die Frauen zuständig, doch konnte er das Training nicht nach den eigenen Vorstellungen umsetzen, sondern musste sich an die Planung von Blanc halten, wie es die Strategie des Verbandes vorsieht.

Jeannine Gmelin
Jeannine Gmelin in Aktion während einem Rennen. - Keytone

Deshalb gelangte Gmelin mit dem Anliegen an Swiss Rowing, dass Dowell völlige Freiheit in der Trainingsplanung erhält. Das war für die Verantwortlichen «im Kontext einer erfolgreichen Saison keine Option. Wir sahen keinen Anlass, Aufgaben, Verantwortung und Kompetenzen ein halbes Jahr nach einer Reorganisation erneut zu verändern», stellte Verbandsdirektor Christian Stofer klar.

Entlassung lässt Situation eskalieren

Als dann Dowell Ende Januar entlassen wurde, eskalierte die Situation. Für Gmelin war das der Tiefpunkt: «Es sah alles ziemlich ausweglos aus. Ich feierte mit Robin die grössten Erfolge, die Zusammenarbeit funktionierte immer sehr gut.

Das vor dem Höhepunkt (den Olympischen Spielen 2020 in Tokio) aufzugeben, kam für mich nicht in Frage. Für mich war klar, dass ich diesbezüglich keinen Kompromiss eingehen kann und will.»

Deshalb wurden mittels einer Anfang März unterschriebenen Vereinbarung klare Verhältnisse geschaffen: Gmelin trainiert in einem Privatteam unter Dowell, ist aber in den Wettkämpfen in die Verbandsstruktur integriert.

Glasgow Jeannine Gmelin
Jeannine Gmelin nach EM-Gold in Glasgow im August 2018. - Keystone

Vorbereitung von Jeannine Gmelin nicht optimal

Die Vorbereitung nicht optimal verlaufen. Ende September musste sie sich notfallmässig einer Blinddarm-Operation unterziehen, im Januar machten ihr alt bekannte Rückenprobleme zu schaffen, die Anpassungen im Training erforderten. «Angesichts der Voraussetzungen bin ich auf einem guten Stand», sagte Gmelin, die gar einen Rücktritt in Betracht gezogen hatte.

Ob Gmelin tatsächlich auf dem richtigen Weg ist, wird sich ein erstes Mal in Duisburg zeigen. Der erste Höhepunkt steht dann Ende Mai mit den Heim-Europameisterschaften in Luzern auf dem Programm.

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