Verabschiedung des Basler Grossratspräsidenten Bülent Pekerman
Bülent Pekerman, der erste Grossratspräsident mit kurdischen Wurzeln in Basel, beendet sein Amt.
Bülent Pekerman (GLP) hat am Mittwoch seine letzte Session als Grossratspräsident geleitet und eine launige Schlussrede gehalten. Der erste «höchste Basler» mit kurdischen Wurzeln bekleidete dieses Amt seit dem 1. Februar 2023 und gibt es Ende Monat turnusgemäss an seinen Statthalter weiter.
Er blickte zurück auf die Höhepunkte des Präsidialjahrs – etwa die Wahl von Beat Jans im Dezember 2023 zum Bundesrat.
«Nur wenige Grossratspräsidien durften in Basel einen eigenen Bundesrat empfangen, noch nie sass hier ein Fahrlehrer am Steuer, ich war der erste Migrant auf diesem Stuhl, der fernab der Schweiz geboren wurde und aufwuchs, der erste Grünliberale – und ja, ich war sogar der erste mit einer Haartransplantation», sagte Pekerman und erntete mit den humorvollen Worten viel Applaus.
Als Fahrlehrer habe er im Parlament das Steuer übernommen, aber nicht die Macht, sondern vor allem die Verantwortung, sagte Pekerman. In seiner Rede bedankte er sich nicht nur beim Parlamentsdienst, Grossen Rat, Stimmvolk, sondern auch bei der Migrationsbevölkerung für den grossen Einsatz für den Kanton – dies trotz oft fehlendem Mitspracherecht.
Nachfolger wird Claudio Miozzari
Im Rahmen seines Amts habe er im Politjahr 2023 vier Stichentscheide gefällt. Zudem habe er über 130 Anlässe besucht, sowohl solche mit Sekt und Krawatte als auch solche «mit Bier und Turnschuhen».
So erwähnte er die Eröffnung des ersten kantonalen Behindertenparlaments, die 175-Jahr-Feier des Bundesstaates bis hin zu Diplomübergaben und kleinen Betriebsfeiern.
«Vor allem aber habe ich gelernt, dass nur derjenige, der an Hundsverlochete geht, erfährt, wo der Hund begraben liegt», sagte Pekerman.
Seine Nachfolge übernimmt ab dem 1. Februar Claudio Miozzari (SP). Dessen Statthalter wird Balz Herter (Mitte). Pekerman wird weiterhin als Grossrat in der GLP-Fraktion politisieren.
